Gas-Notstand „unwahrscheinlich“ Drei Hallenbäder im Umkreis wieder wärmer – was macht Dortmund?

Drei Hallenbäder im Umkreis wieder wärmer – was macht Dortmund?
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„Ab sofort erhöhen wir die Wassertemperaturen in den Hallenbädern wieder auf das Vorkrisen-Niveau.“ Das haben die Stadtwerke aus mehreren Nachbarstädten von Dortmund in dieser Woche versprochen.

Im Sommer 2022 sei man „dem Aufruf von Wirtschaftsminister Robert Habeck gefolgt, Einsparpotenziale zu nutzen, um einer Gasmangellage im Winter vorzubeugen“, erklären die Gemeinschaftsstadtwerke aus Kamen, Bergkamen und Bönen. Man habe die Temperaturen abgesenkt und über die Monate viel Gas eingespart.

Viel Kritik in Dortmund

Ende Januar 2023 sei die Situation aber eine andere: „Da das Risiko einer Gasmangellage nun deutlich gesunken ist, kehren die GSW zu den ursprünglichen Wassertemperaturen zurück.“ Bedeutet konkret in Zahlen: 28 Grad Celsius in den Sportbecken, 30 und 33 sogar in den kleineren Becken.

In Dortmunds Hallenbädern ist es deutlich kälter. Von 26 auf 24 Grad hatte man die Wassertemperatur in den Sportbecken gesenkt. Das führte nicht nur zu viel Kritik von Sport- und Freizeitschwimmern, vor allem von Eltern und Kindern.

„Keine Alternative“ zu 24 Grad

Die 24 Grad seien „hart an der Grenze“, hatte sogar die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen geurteilt – also jenes Gremium, auf den sich die Dortmunder Stadtverwaltung stets berufen hatte bei der Begründung der Entscheidung. Oberbürgermeister Thomas Westphal indes blieb dabei: Jeder müsse seine Beitrag zur Einsparung leisten, „auch wenn das einiges abverlangt“. Dazu gebe es „keine Alternative“.

Das zumindest waren die Aussagen Ende Oktober. Hat sich seitdem etwas verändert? Ist der Gas-Notstand in Deutschland mittlerweile nicht abgewendet?

Schon auf der Tagesordnung?

Die Antwort der Stadt Dortmund ist nicht eindeutig, sondern kompliziert: Der Krisenstab nehme „die aktuelle Energielage in den Blick“, erklärt Sprecherin Anke Widow: „Die Entwicklung in diesem Bereich ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die immer wieder neu bewertet werden müssen.“

Falls sich „in Zukunft zeigen sollte, dass wieder ausreichende Energieressourcen zur Verfügung stehen, die eine Erhöhung der Wassertemperaturen unter Abwägung aller damit verbundenen Aspekte möglich machen, würde sich der Krisenstab mit dieser Thematik befassen.“ Heißt im Klartext: Aktuell kommt es noch nicht auf die Tagesordnung.

Zudem heißt es von der Stadt: „Sollte der Krisenstab dazu einen Beschluss fassen, werden wir darüber informieren.“ Bis dahin bleibt das Wasser in Dortmunds Hallenbädern also kälter. Die Anweisung 24 Grad in Sportbecken und 29 Grad in Nichtschwimmerbecken bleibt weiterhin bestehen.

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