Die ehemalige Hoesch-Bahntrasse soll zu einem Radweg werden. © Oliver Schaper
Hoesch-Hafenbahn-Weg
Nach Rodungen für Super-Radweg: Wurden Zusagen nicht eingehalten?
Es hat gedauert, bis es losging. Nun sind die ersten Arbeiten für den neuen Hoesch-Hafenbahn-Radweg erledigt – und es hagelt Kritik von Umwelt- und Naturschützern.
Es soll eine schöne Radwegeverbindung von der Stadtgrenze im Norden bis zum Phoenix-See werden. Nun sind auf dem ersten vier Kilometer langen Teilstück, vom Phoenix-See bis nach Körne, die Rodungsarbeiten für den „Hoesch-Hafenbahn-Weg“ erledigt – und es gibt Kritik von Umwelt- und Naturschutzverbänden.
Mit den Rodungen seien Fakten geschaffen worden: Von den ehemals naturnahen Strukturen sei nichts mehr da, was eigentlich, so sagen sie, nach den Absprachen hätte erhalten werden sollen. So seien „unerwünschte Bäume und Sträucher“ rigoros gefällt worden , sagt Stephanie Schubert, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Reptilien- und Amphibienschutz (Agard) auch im Namen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und des Naturschutzbundes (Nabu).
Die Verbände fordern deshalb Ausgleichsmaßnahmen beim Bau des neuen Radweges auf der früheren Bahnstrecke, die nachweislich Heimat von bedrohten Tieren geworden sei. Zu den Forderungen gehören unter anderem:
Nistkästen für Vögel und FledermäuseBenjeshecken und TotholzhaufenWildblumenwiesen- und Magerwiesenbereiche sowie StreuobstwiesenSchaffung von Spechtbäumen, falls im Bereich des Weges weitere Bäume weichen müsstenAnpflanzung von fruchttragenden HeckenSeitdem kein Stahl mehr produziert wird, ist die Bahntrasse überflüssig
Der neue Radweg führt über die Strecke der ehemaligen Hoesch-Verbindungsbahn zwischen der Westfalenhütte und Phoenix-Ost, das zum Phoenix-See wurde. Seitdem hier kein Stahl mehr produziert wird, ist diese Bahnverbindung überflüssig und soll nun zu einem Fuß- und Radweg umgebaut werden.
Die Kosten liegen nach Angaben der Stadt bei acht bis zehn Millionen Euro, die Bund, Land und RVR finanzieren. Dafür gebe es dann einen vier Meter breiten und asphaltierten „Premium-Radweg“, der kreuzungsfrei durch dicht bebaute Gebiete führe und einen Wert sowohl für den Freizeit-, als auch für den Alltagsradverkehr habe. Fertig sein soll der neue Rad- und Fußweg voraussichtlich im Sommer 2022.
Radweg statt Schienen: Aus der alten Hoeschbahn-Trasse durch die Gartenstadt soll ein Rad- und Fußweg werden. Über die Jahre war die Fläche zugewildert. © Oliver Volmerich
Für die drei Umweltverbänden ist trotz aller Freude über dieses Projekt die bisherige Ausführung kein Premiumprojekt, weil es bei der bisherigen Vorbereitung im Bereich des Radweges zahlreiche tiefgreifende Eingriffe in die Natur gegeben habe, die bei Beachtung der Entscheidungen an den zahlreichen runden Tischen und Begehungen während der Planungen des Radweges vermeidbar gewesen wären.
„Keine der von uns vorgetragenen Wünsche wurden bisher umgesetzt, was die stattgefundenen Bürgerveranstaltungen in diesen Belangen ad absurdum führt“, sagt Stephanie Schubert.
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