„Gartenschauen machen glücklich“ Jetzt entsteht der Kokereipark für die IGA2027

„Gartenschauen machen glücklich“: Kokereipark für IGA2027 entsteht
Lesezeit

Die Bagger rollen schon seit einigen Wochen. Die Rampe für den „Haldensprung“ zum Deusenberg ist bereits zu erahnen. Die Brücke von der Kokerei Hansa auf den einstigen Müllberg ist eines der großen Bauprojekte zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 in Dortmund. Für die wurde am Mittwoch (29.5.) mit prominenter Beteiligung der symbolische Spatenstich gesetzt - passenderweise an bepflanzten Blumenhochbeeten. Und Oberbürgermeister Thomas Westphal griff statt zum Spaten zur Gießkanne.

Den Startschuss für die IGA-Bauarbeiten an der Kokerei Hansa gaben mit Spaten und Gießkanne (vl.l.) IGA-Geschäftsführer Hans Fischer, Oberbürgermeister Thomas Westphal, NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen, Regierungspräsident Heinrich Böckelühr und RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin.
Den Startschuss für die IGA-Bauarbeiten an der Kokerei Hansa gaben mit Spaten und Gießkanne (v.l.) IGA-Geschäftsführer Hans Fischer, Oberbürgermeister Thomas Westphal, NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen, Regierungspräsident Heinrich Böckelühr und RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin. © Oliver Volmerich

Viel zu gießen ist freilich noch nicht auf dem bislang brachliegenden Gelände des künftigen Kokereiparks, der im Norden der Kokerei Hansa auf einer Fläche von knapp 14 Hektar entstehen soll. Gemeinsam mit dem Deusenberg, dem Nahverkehrsmuseum Mooskamp und der Kokerei selbst bildet er den Dortmunder „Zukunftsgarten“, der wiederum neben Duisburg und Gelsenkirchen einer von drei Hauptstandorten der ruhrgebietsweiten IGA ist. Die wird am 23. April 2027 eröffnet, verriet IGA-Geschäftsführer Hans Fischer am Mittwoch. Und sie soll Millionen Besucher ins Ruhrgebiet locken - möglichst viele davon auch nach Huckarde.

Die Rampe für den "Haldensprung" zum Deusenberg ist bereits zu erahnen.
Die Rampe für den "Haldensprung" zum Deusenberg ist bereits zu erahnen. © Oliver Volmerich

Bis dahin muss noch viel investiert und gearbeitet werden. Gärtnerisches Herzstück des „Zukunftsgartens“ wird der Kokereipark, der auf der Brachfläche nördlich der Kokerei entstehen soll. Neben gärtnerischen Anlagen bietet er auch Sport- und Spielangebote. Highlight ist ganz im Norden des Parks die „Wolke“, eine begehbare Spiel- und Erlebnisskulptur. Sie besteht aus sieben ineinander verschränkten Stahlringen mit einem Durchmesser von bis zu 27 Metern und Kletternetzen - und soll in ihrer Erscheinung an die Wasserdampf-Wolken erinnern, die einst aus den Kühltürmen der Kokerei aufstiegen. Kostenpunkt: rund 3,4 Millionen Euro.

Die Kletterskulptur "Wolke" wird ein bauliches Aushängeschild des IGA-"Zukunftsgartens" an der Kokerei Hansa.
Die Kletterskulptur "Wolke" wird ein bauliches Aushängeschild des IGA-"Zukunftsgartens" an der Kokerei Hansa. © bbz Landschaftsarchitekten/

Das teuerste Bauprojekt des Zukunftsgartens wird indes die 160 Meter lange Stahlbrücke „Haldensprung“, die vom Kokereipark über die Bahngleise östlich der Kokerei auf den Deusenberg führen soll. Der wird mit 3 Millionen Euro fit gemacht, bekommt barrierearme Wege, mehrere Aussichtsplattformen, Fitnessangebote und zwei „Himmelsschaukeln“.

Für rund 2,4 Millionen Euro entsteht am Südrand des Kokereigeländes ein neuer Eingangsbereich, der den Haupteingang für IGA-Besucherinnen und -Besucher bilden soll.

Investition von 30 Millionen Euro

Insgesamt werden so in die IGA-Projekte an der Kokerei rund 30 Millionen Euro investiert - rund 11 Millionen Euro davon trägt die Stadt Dortmund, der Rest kommt an Fördermitteln vom Land. Nicht mitgerechnet sind die seit Jahren laufenden Investitionen in die Herrichtung alter Kokerei-Anlagen wie das ehemalige Salzlager, das zu einer Veranstaltungshalle umgebaut wurde.

Das Luftbild zeigt das Gelände der Kokerei Hansa mit der Fläche für den Kokereipark
Das Luftbild zeigt das Gelände der Kokerei Hansa mit der Fläche für den Kokereipark (oben links) und den benachbarten Deusenberg (rechts). © Hans Blossey

Die Ehrengäste beim Spatenstich zeigten sich aber überzeugt, dass sich die Investitionen auszahlen. „Die IGA setzt wichtige Impulse für die Lebensqualität und die Wirtschaft im Ruhrgebiet“, zeigte sich der neue Direktor des Regionalverbands Ruhr (RVR), Garrelt Duin, überzeugt. „Viele Menschen werden das Ruhrgebiet neu erleben.“

Auch NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen hob den Gewinn an Lebensqualität für die Menschen im Ruhrgebiet durch die IGA hervor. „Gartenschauen machen die Menschen glücklich“, sagte sie. Und Oberbürgermeister Thomas Westphal betonte, dass die IGA nicht nur eine „temporäre Blumenschau“ ist, sondern das Geschaffene langfristig als Grün- und Freizeitangebot erhalten bleibt.

Bauzeit bis Ende 2025

Jetzt muss aber erst einmal gebaut werden. Die Regie dafür hat die Stadt Dortmund. Bis Ende 2025 sollen Kokereipark, „Haldensprung“ und der neue Eingangsbereich fertig sein. Dann wird das insgesamt 46 Hektar große „Zukunftsgarten“-Areal vorübergehend an die IGA-Metropole Ruhr übergeben, die noch spezielle Ausstellungselemente für die IGA-Zeit schafft. Die IGA selbst findet dann von April bis Oktober 2027 statt. In dieser Zeit kostet der Zugang in den „Zukunftsgarten“ dann auch Eintritt. Danach steht das neue Grün dann kostenfrei zur Verfügung.

Westfalenpark wird für 41 Millionen herausgeputzt: Wichtiges Projekt wird bis zur IGA 2027 nicht fer

Futuristisches Verkehrsmittel für „Zukunftsgarten“: Kabinenbahn soll 2027 IGA-Gäste kutschieren

Klappt es mit der Gartenausstellung IGA, Herr Szuggat?: Planungsdezernent rechnet mit Überraschungen

Finanzsorgen bei großer Gartenschau in Dortmund: Wie teuer wird die IGA 2027 für die Stadt?