Bald bekommt Dortmund eine neue Indoor-Freizeit-Attraktion. Im Indupark entsteht derzeit das „Gamehouse“. In einer großen Halle an der Brennaborstraße 12 werden Gäste zu Stars ihrer eigenen Spielshow - quasi wie bei „Schlag den Star“, nur ohne die Kameras. Die Eröffnung ist für September vorgesehen.
Seit Monaten arbeitet das „Gamehouse“-Team um Betriebsleiter Daniel Wessendorf an den Spielräumen und den Spielen. Noch befinden sich Teile der Freizeit-Attraktion im Bau. Die Entwickler tüfteln täglich am perfekten Spielerlebnis. „Viele Spiele sind von uns selbst konzipiert“, betont Daniel Wessendorf. In dieser Form und Größendimension sei das „Gamehouse“-Angebot einzigartig.
In der 1600 Quadratmeter großen Halle befinden sich 14 Räume, in denen die Gäste an 18 oder 19 verschiedenen Spielen teilnehmen können. Die Spiele sind in vier Kategorien einzuordnen: Geschicklichkeit, Sport, Wissen und Reaktion. Gäste können in Gruppen mit bis zu zwölf Personen zusammenspielen. In dieser Konstellation würden zwei Sechser-Teams gegeneinander antreten. Konzipiert wurden die Spiele für Gruppen ab drei Personen.
Laserparcours bewältigen
Eine Spielrunde ist auf zwei Stunden festgelegt. Mehr als neun oder zehn Spiele könne man in dieser Zeit wohl nicht bewältigen, sagt Daniel Wessendorf. Insofern bleibe ein Anreiz, erneut das „Gamehouse“ zu besuchen. Er betont zudem, dass sich die Gäste die jeweiligen Spiele vor dem Start aussuchen könnten. Wenn nun also ältere Spieler kommen, die nicht so fit sind, könnten diese etwa die Sport- und Actionspiele aussparen. Generell sei das „Gamehouse“ für Spieler ab 14 Jahren geeignet.
Begleitet werden die Spiele von einem Showmaster aus dem „Gamehouse“-Team, der sich nicht nur um die Gruppe kümmern, sondern auch für gute Stimmung sorgen soll. Die Spielergebnisse werden digital erfasst, sodass sich die Spieler einer Gruppe nicht nur direkt miteinander vergleichen, sondern auch permanent mit anderen Spielern in Konkurrenz treten können.
Die Räume sind aufwendig gestaltet und folgen in ihrer Konzeption dem jeweiligen Spiel. Ein Spiel heißt „Der Coup“. Der Raum ist einem gesicherten Museumssaal nachempfunden, in dem ein Gemälde hängt. Der Spieler muss das Gemälde stehlen und dafür einen Laserstrahlen-Hindernis-Parcours bewältigen - wie in der berühmten Szene des Films „Mission Impossible“.
Inspiration aus dem TV
Die „Gamehouse“-Macher haben sich für ihre Spiele inspirieren lassen. Zum Beispiel von der bekannten TV-Show „Schlag den Star“. Durch diese wurde das Geografie-Spiel „Wo liegt was?“ bekannt, in dem erst eine Stadt erraten und diese dann auf einer digitalen Weltkarte verortet werden muss. Im „Gamehouse“ heißt das Spiel „Hä, wo ist das?“
Es gibt auch das Spiel „Vorsicht, Hochspannung“, das dem „Heißen Draht“ nachempfunden ist. Hier müssen Spieler eine ruhige Hand beweisen und eine Drahtschlaufe vorsichtig über einen gebogenen Draht bewegen, ohne dass die Drahtschlaufe den Draht berührt. Im „Gamehouse“ füllt das Spiel einen ganzen Raum und ist entsprechend dimensioniert.
Eins der Highlights ist das Autorennen „Who’s fast, who’s furious“. In dem Raum stehen selbstgebaute Rennwagen, in denen sich die Spieler in einem klassischen Rennsimulator messen können - mit Lenkrad, Gas- und Bremspedal. Man fährt gemeinsam auf der virtuellen Strecke, jeder Pilot hat seinen eigenen Bildschirm. Die Software für das Spiel haben die „Gamehouse“-Macher eingekauft.

Zum „Gamehouse“ gehören mehrere Quizspiele. Eines heißt „Fragenhagel“. Die Spieler müssen viele Fragen in wenig Zeit beantworten. Bei „Rechenrausch“ geht es ums Kopfrechnen auf Zeit. Und bei „Sortieren oder blamieren“ müssen die Spieler Begriffe nach Größe, Alter, Gewicht oder anderen Kriterien sortieren.
Gastronomie entsteht
Im Eingangsbereich der Halle entsteht derzeit ein Bistro, das Platz für 80 bis 90 Menschen bieten soll. „Die Gäste können erst zwei Stunden spielen und sich dann hinsetzen, um sich zu stärken“, erläutert Daniel Wessendorf die Idee. Das Bistro werde unter anderem Chicken-Nuggets, Burger, Pizza und Salate anbieten. Für ein Burger-Menü werden Gäste 13 oder 14 Euro zahlen müssen.
Beim Preis fürs Spielen planen die „Gamehouse“-Macher mit rund 30 Euro pro Person. Sie schielen insbesondere auf Gäste, die ein spannendes und spaßiges Gruppentreffen erleben möchten - etwa Geburtstage, Teamevents oder Junggesellenabschiede.

In direkter Nachbarschaft von „Gamehouse“ befindet sich die Trampolinhalle Superfly. Und das ist kein Zufall. Denn hinter der neuen Spiele-Attraktion stecken die Gründer von Superfly. Die Trampolinparks, die es schon in zwölf deutschen Städten gibt, wurden allerdings Anfang des Jahres 2023 verkauft. Das Hamburger Freizeitunternehmen Jump House übernahm, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Jetzt steht mit „Gamehouse“ eine neue Freizeit-Attraktion in den Startlöchern, die das Zeug haben könnte, sich auf dem Markt zu behaupten. Die Macher haben sich unter anderem für Dortmund entschieden, weil sie die Immobilie durch die Superfly-Vergangenheit bereits kennen. Der Standort im Indupark sei optimal, sagt Tim Müller, der bei „Gamehouse“ fürs Marketing zuständig ist. Außerdem sei man sicher, dass es in Dortmund und Umgebung ein Publikum für diesen Freizeitspaß gebe, ergänzt er.
Dieser Artikel ist erstmals am 17.8.2024 erschienen.