
© Stephan Schuetze
Für die Bewohner von Groppenbruch rückt die Sandwich-Lage zwischen A2 und Industrie näher
Im Dicken Dören
Vielen Groppenbruchern droht eine Wohnlage zwischen A2 und Industrie. Beim RVR wurde das Verfahren zur Änderung des Regionalplans für das Gebiet „Im dicken Dören“ beschlossen.
Zwischen Autobahn und Industriegebiet. Den Anwohnern der Groppenbrucher Straße droht eine Sandwich-Lage, die ihnen gar nicht schmeckt. Sie rückt nach einer Entscheidung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) nun näher.
Die Verbandsversammlung des RVR hat eine durchaus wegweisende Entscheidung für das Areal „Im Dicken Dören“ gefällt: Sie sprach sich mehrheitlich dafür aus, die 11. Änderung des Regionalplans zu erarbeiten, die die Fläche zwischen Dortmund-Ems-Kanal und A2 betrifft.
„Konstruktiv zusammenarbeiten“
Dabei geht es darum, das Areal von einem „allgemeinen Freiraum- und Agrarbereich mit den Freiraumfunktionen Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung und regionalen Grünzug“ in einen Bereich für gewerbliche und industrielle Nutzung umzuwandeln.

Diese Grafik zeigt anschaulich die Lage der Wohnhäuser an der Groppenbrucher Straße zwischen der A2 und dem in rund 200 Metern Entfernung geplanten Industriegebiet. © Hasken Grafik
Auf diese Weise könnte der Fahrzeugbauer Langendorf dort einen neuen Standort errichten. Bekanntlich ist am jetzigen an der Bahnhofstraße in Waltrop zu wenig Platz.
Sie sei sehr froh, dass das Ruhrparlament so entschieden habe, sagte Waltrops Bürgermeisterin Nicole Moenikes auf Nachfrage. Weiterhin wolle man die Dortmunder Nachbarn mitnehmen, im Gespräch bleiben und konstruktiv zusammenarbeiten. „Wir wollen doch auch langfristig zusammenleben und möchten nicht, dass sich die Fronten verhärten“, so die Bürgermeisterin. Die Fläche „Im Dicken Dören“ liegt gut 200 Meter von der Wohnbebauung in Groppenbruch entfernt.
Öffentlichkeit wird bald beteiligt
Die Anwohner dort befürchten Einschränkungen durch das Industriegebiet. Oberbürgermeister Ullrich Sierau hatte darüber hinaus die Kommunikation mit der Nachbarstadt kritisiert. Das hatte die Waltroper Stadtspitze entschieden zurückgewiesen.
Die Öffentlichkeitsbeteiligung startet Anfang 2019, teilt der RVR mit. Die Verfahrensunterlagen liegen unter anderem bei der Kreisverwaltung in Recklinghausen aus.
Hier werde die Stadt Dortmund „ihre Belange im Verfahren einbringen“, erklärt Stadtsprecher Frank Bußmann. „Sollte die Stadt Waltrop zugleich auf Ebene der Bauleitplanung (Änderung Flächennutzungsplan, Aufstellung Bebauungsplan) die nachbargemeindliche Abstimmung einholen, so wird die Stadt Dortmund auch hier ihre Bedenken formulieren.“ Dabei gelte es, verschiedene Umweltbelange zu bewerten und die Untersuchung zur Standortfindung zu prüfen. Der Beschluss des RVR sei zu erwarten gewesen, da nur eine Fraktion im RVR-Planungsausschuss Beratungsbedarf angemeldet habe.
„Kein Alleingang“ der Stadt Waltrop
Waltrops Stadtplaner Andreas Scheiba betont, dass das Projekt kein Alleingang der Stadt Waltrop sei, sondern die Unterstützung des Regionalverbandes habe und landesweit mit Interesse beobachtet werde. Die Belange der Anwohner würden im Bebauungsplan berücksichtigt.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
