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Fünf Thesen, warum der verkaufsoffene Sonntag gefloppt ist
Diskussion
Obwohl am Sonntag die City voll war, sind die Einzelhändler enttäuscht. Was sind die Gründe? Wir haben fünf Thesen. Diskutieren Sie mit!
Weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben“ sei das Ergebnis des verkaufsoffenen Sonntags, sagte Cityring-Vorsitzender Dirk Rutenhofer am Sonntagabend. Woran lag es? Wir haben fünf Thesen:
1. Das Wetter
Naheliegend: Der Winter war lang, die vergangenen Wochen waren überwiegend kalt und nass. Der Sonntag war der erste warme Tag seit Langem, mit blauem Himmel und Temperaturen um die 20 Grad. Den wollten die Dortmunder genießen, und das geht unter freiem Himmel deutlich besser als im Geschäft.
Dazu passt die Beobachtung unseres Kollegen Oliver Volmerich: „Am Sonntag war der Westenhellweg zwar voll, aber die meisten Leute hatten eher ein Eis oder eine Pommes in der Hand als eine Einkaufstüte. Die Leute wollten lieber über den Westenhellweg spazieren, als zu shoppen.“
2. Die Jahreszeit
Die verkaufsoffenen Sonntage im November und Dezember sind immer ein Renner, die Einzelhändler fahren jedes Mal Gewinne ein. Das liegt zum großen Teil daran, dass an diesen Terminen Weihnachten vor der Tür steht. Wer unter der Woche arbeitet und Geschenke kaufen muss, der freut sich über den zusätzlichen Öffnungstag.
Zurzeit denkt noch niemand an Weihnachtsgeschenke. Und Ostern ist als Geschenketag bei Weitem nicht so etabliert. Kurz: Es gibt zurzeit viel weniger Gründe, um zu shoppen.
3. Die Konkurrenz
Auch in Unna, Hörde und Werne öffneten am Sonntag die Geschäfte. Das ist zwar für die meisten Dortmunder nicht weiter relevant, weil sie in jedem Fall zum Shoppen eher in die City als nach Werne fahren. Aber die Menschen aus Unna, Werne und Hörde hatten ein paar Gründe weniger, zum Einkaufen in die Dortmunder Innenstadt zu kommen.
4. Der BVB
Tja. 5 zu 0. Gegen Bayern. Mit einer bestenfalls unglücklichen Vorstellung. Autsch! Auch BVB-Fans waren am Sonntag vermutlich nicht in Kauflaune. Und BVB-Fans gibt es in Dortmund schließlich so einige – wenn die alle nichts kaufen, wie sollen dann die Kassen klingeln?
5. Die Werbung
Zu wenig Werbung habe der Cityring gemacht, sagte dessen Vorsitzender Dirk Rutenhofer am Sonntag um Gespräch mit dieser Zeitung. Zu wenig Werbung sowohl bei den Händlern – denn viele kleinere haben nicht mitgemacht –, als auch bei den Kunden. Das ergibt Sinn: Wenn man nicht weiß, dass die Geschäfte geöffnet sind, dann geht man auch nicht hin.
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In Dortmund aufgewachsen, musikalische und kunsthistorische Ausbildung, journalistische Ausbildung bei den Ruhr Nachrichten. Seit 2011 Kulturredakteur für Dortmund. Berichtet über Kunst, Kultur, Kulturpolitik und alles, was man sehen, hören, fühlen, glauben oder verstehen kann.
