Täglich ziehen die Lagerer, Musikanten und Gaukler durch das Heerlager. © Uwe von Schirp
Volksgarten Mengede
Fünf Gründe: Darum lohnt ein Besuch des „12. Mengeder Mittelalterlich Gaudium“
„Mengeder Mittelalterlich Gaudium“ – Das von vielen Idealisten organisierte Fest ist beliebt: 30.000 Besucher erwarten sie im Volksgarten. Warum das so ist? Wir haben fünf Gründe.
Spektakel, Fest – und einfach Gaudi(um). Seit elf Jahren zieht das Mittelalterfest die Massen in den Volksgarten in Dortmund-Mengede. Auch bei der zwölften Auflage von Donnerstag (30. Mai) bis Sonntag (2. Juni) erwarten die Organisatoren und das Stadtbezirksmarketing wieder rund 30.000 Besucher. Die Attraktivität hat viele Gründe: fünf, die einen Besuch unbedingt lohnen.
Leben und Handwerk im Mittelalter
Ob Händler oder Handwerker, edle Leut oder Gesinde, Kreuzritter oder Geistliche: Die 600 Menschen, die im Volksgarten lagern, gewanden sich. Wer ihnen nachsagt, sie verkleiden sich, begeht ein Sakrileg. Es ist die gewandete mittelalterliche Gesellschaft, die einen Einblick in ihr Leben gibt. Das allein fasziniert schon.
Die 35 Lager prägen das Bild im Volksgarten. Gastfreundschaft und gute Stimmung ist hier zu jeder Stunde garantiert. © Stephan Schütze
Sie leben in 35 Lagern: kleine Gruppen von Zelten mit einem Esstisch und einer Kochstelle im Mittelpunkt. Sie sind gastfreundlich, erzählen über sich, ihre Rolle und ihre Leidenschaft. Unwirsch werden sie nur dann, wenn Besucher einfach durch ihr Lager laufen. Ein Wohnzimmer ist schließlich kein Bürgersteig. An den Hauptwegen zeigen Kunstschmied, Gewandschneider und Kerzenzieher alte Handwerkskunst. Händler laden zum Stöbern ein, Versorger locken mit allerlei süßen und deftigen Leckereien.
Das Mäuseroulette ist ein Riesenspaß für Kinder und Erwachsene.
© Stephan Schütze
Attraktiv für Kinder
Das Mäuseroulette ist ein Riesenspaß für Kinder und Erwachsene. © Stephan Schütze
Wenn die Maus durch eine hölzerne Burg jagt, ist das Smartphone schnell vergessen. Für Kinder wie Erwachsene ist das Mäuse-Roulette ein Riesenspaß. Sie können darauf wetten, in welchen Eingang der kleine Nager flitzt, nachdem er auf der Spielfläche ausgesetzt wird. Bogenschießen, Fechten im Kettenhemd, Kindertheater und Märchenfrau lassen ebenfalls keine Langeweile aufkommen.
Festzug, Musik und StandUp-Gaudium
„Zwey Stunden nach dem Höchststand der Sonne“, also um 14 Uhr (Freitag: 17 Uhr) führen Landvogt Bruno, Dominikanermönch Detlef und Freifrau Erika einen Festzug aller Teilnehmer durch das Gaudium-Heerlager an. Dann schlägt die Stunde von Tandaniel. Täglich aufs Neue, immer gewitzt, manchmal provozierend webt er Geschichten um die Geschichte, stellt Künstler und Versorger vor.
Daniel Roling ist der Geschichtenweber Tandaniel. Nach dem täglichen Festzug stellt er vor der Bühne die Mitwirkenden vor. © Uwe von Schirp
Auf der Bühne übernehmen dann bekannte Formationen aus der Mittelalterszene: von Folk über Rock bis Schalmeienklang. Damit nicht genug. Das Gaudium ist Improvisation: spontan inszeniertes Schauspiel auf den Hauptwegen, Musik in den Tavernen, mittelalterliche StandUp-Comedy.
Nächtliches Spektakel
Wenn die Nacht über dem Heerlager einbricht, treiben die Musiker die Besucher mit einem improvisierten Spektakel von der Bühne zur nahegelegenen Taverne. Es ist Zeit für die Feuershow – am Samstag mit Feuerwerk. Letzter schaurig-schöner Höhepunkt ist ein Pestzug. Das improvisierte Laien-Schauspiel erzählt von der großen Seuche des Mittelalters mit ihren tödlichen Folgen. Geschichte live. Während die Besucher über die Festwiese nach Hause gehen, klingt in den 35 Lagern der Tag aus.
Finales Spektakel ist der Pestzug in der Nacht. Das schaurig-schöne Schauspiel erinnert an die Geißel des Mittelalters.
© Uwe von Schirp
Beste Unterhaltung und Service bei freiem Eintritt
Finales Spektakel ist der Pestzug in der Nacht. Das schaurig-schöne Schauspiel erinnert an die Geißel des Mittelalters. © Uwe von Schirp
Das Mengeder Gaudium besticht durch seinen familiären Charakter. Die Gemeinschaft der aktiven Teilnehmer prägt den Markt. Sie leben Gastlichkeit, Freundschaft und Feierlaune. Das mittelalterliche Heerlager organisiert sich selbst – auch in puncto Sicherheit. In engem Kontakt mit der Polizei soll möglichen Störenfrieden damit keine Chance gegeben werden.
Viele Gäste kommen mit dem Auto. Trotz vieler zusätzlicher Parkflächen am Heimatwald oder entlang der Emscher ist das aber die schlechtere Wahl. Denn es verkehrt ein kostenloser Busshuttle vom Mengeder Bahnhof und Busbahnhof stündlich zweimal. Im Volksgarten gibt es im Bereich der Boule-Bahn einen bewachten Fahrrad-Stellplatz.
Der Eintritt ist frei. Wem die Mittelalterliche Gaudi aber eine Spende wert ist, darf gerne seinen Geldbeutel öffnen und seinen Obolus spenden. © Stephan Schütze
Anders als bei anderen Mittelalter-Festen ist der Eintritt frei. Wem das Treiben im Volksgarten gefällt, darf ein paar Dukaten in die Spendentruhe auf dem Platz werfen.
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