Um drei Uhr tief in der Nacht erlebt Monika Lischka einen Schreckensmoment: Durch ein lautes Rascheln wird die Brackelerin wach – und plötzlich steht ein Fuchs in ihrer Wohnung.
Durch die offene Terrassentür ist das Tier in das Eigenheim der Seniorin eingedrungen. „Ich habe erst nur den Schatten gesehen“, erzählt die 73-Jährige. „Dann ist der Kleine hier durchmarschiert.“ Der ungebetene Gast sei erst auf eine Fensterbank geklettert und habe dann die Gardinen abgerissen. Durch die verglaste Wohnzimmertür verfolgte sie das Treiben, hielt Abstand von dem Fleischfresser.
Unbeirrt führte der Rotfuchs seinen Weg durch die Wohnung fort, rannte über die Anreiche in der Küche zum Napf von Hund Baghira. Dort angekommen, schlug er sich den Magen voll. Baghira war von all dem überhaupt nicht begeistert. „Er kläffte wie verrückt“, so Lischka. „Ich hatte Schiss um meinen Hund.“ Und der Fuchs anscheinend auch vor Baghira. In Windeseile floh er ins Schlafzimmer. In Panik „hat er alles vollgeschissen“, so die Dortmunderin.
Verzweifelt rief Monika Lischka daraufhin die Polizei. Die Behörde versuchte, eine Tierschutzorganisation zu erreichen, doch in der Nacht sei nur die Mailbox dran gegangen. Deshalb musste die Feuerwehr anrücken.
Als die Retter vor der Tür standen, kann die 73-Jährige nicht öffnen. Zwischen Wohnzimmer und Haustür „lauert“ der Fuchs. Sie ist gefangen. Ihre Nachbarn lassen die Einsatzkräfte schließlich in das Mehrfamilienhaus.

Fuchs, du hast mir den Schlaf gestohlen
Es ist nicht die erste und auch nicht die letzte tierische Begegnung von Monika Lischka. Wenige Stunden nach dem Vorfall verirrte sich ein Vogel in ihre vier Wände. Ihr Grundstück ist nur einen Katzensprung vom Hauptfriedhof entfernt. „Ich hatte auch schon Rehe, Hühner und Maulwürfe im Garten.“ Die Seniorin witzelt, bald könne sie einen Zoo aufmachen.
Während des Gesprächs schaut die Seniorin aus dem Fenster. Plötzlich rennt der Rotfuchs wieder durch ihren Garten. Sie hat eine Theorie: In Wahrheit handele es sich nicht um einen Fuchs, sondern vielmehr eine Füchsin, die sich in der Gegend um ihre Jungen kümmert.
So tief der Schrecken im ersten Moment auch saß, so sehr kann Lischka jetzt über den Vorfall lachen – auch wenn an Schlaf danach nicht mehr zu denken war. „Im Grunde war der ganz süß“, findet sie. In Zukunft wolle sie die Terassentür nachts aber geschlossen halten.