Frustriertes Monster haust unterm Kinderbett KJT eröffnete Spielzeit mit „Monsta“

Frustriertes Monster haust unterm Kinderbett
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In der vergangenen Saison feierte „Unter dem Kindergarten“ im Kinder- und Jugendtheater (KJT) an der Sckellstraße für ein junges Publikum Premiere. In der neuen Produktion „Monsta“, ebenfalls für Kinder ab vier Jahren, gibt es nun den Blick unter ein ziemlich riesiges Kinderbett. Dort haust das Monster Harald, das sich mittlerweile Monsta nennt und vergeblich versucht, sein Kind zum Gruseln zu bringen.

Mit „Monsta“, nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Dita Zipfel und Mateo Dineen, ist das KJT am späten Donnerstagnachmittag in die neue Spielzeit gestartet. Und die Kinder waren begeistert vom Monster Harald, lachten sich über seine Grusel-Einlagen schlapp.

Szene aus "Monsta"
Jan Westphal führt als Monsta sein Grimassen-Schneide-Talent vor, untermalt mit Musik von Max Wehner. © Birgit Hupfeld Rottstr.5 44793 B

Und die kleinen Jungen und Mädchen ermunterten das von Jan Westphal gespielte Monster lautstark und eindringlich gegen Ende der rund 45-minütigen Vorstellung zum Aufräumen. „Mache ich ja gleich“, antwortete der Schauspieler, aber ließ es bleiben, schnappte seinen Koffer und verschwand.

Zuvor hatte das junge Publikum einen frustrierten Monsta erlebt. „Ich mache Grusel, Kind erzittert.“ Das funktioniert einfach nicht. Denn sein Kind gruselt sich nicht – es schläft und träumt. Also will er sich einen neuen Arbeitsplatz suchen. Auf einer Tafel hinterlässt er einen Abschiedsgruß an sein „Kint“.

Fledermaus will Kinderblut

Doch dann dreht Monsta, den Ausstatterin Julia Schiller in ein hübsches blaues Fransenkostüm gesteckt hat, noch einmal richtig auf in Antje Siebers kindgerechter Inszenierung mit dezenten Lichtstimmungen. Begleitet mit Posaunen-Musik und Geräuschen von Max Wehner am Bühnenrand präsentiert Westphal sein Grimassen-Schneide-Talent und amüsiert seine jungen Zuschauer damit prächtig.

Mit Stirnbrille und einem Gespenster-Laken tollt er über die Bühne und knallt – zur Freude der Kinder - vor einen Bettpfosten. In einer weiteren Szene nutzt er das nun aufgespannte Laken als Leinwand für ein tolles Schattenspiel mit einer Fledermaus, die auf Kinderblut aus ist, und einem großen Tiermaul mit gefährlichen Zähnen.

Bunte Konfetti-Rakete

Es nützt alles nichts. Sein Kind ist „unerschreckbar“. Im Gegensatz zu Monsta, der selbst vor einer Puppe zurückzuckt. Der Grund: Er versteckt sie, vergisst sie und erschreckt sich, wenn er sie wiederfindet.

Als letztes Mittel greift Monsta also zum Monster-Turm, den er aus drei bunten Bauklötzen, rot leuchtenden Augen und dem weißen Laken bastelt. Er selbst hüpft mit diversen Utensilien Geräusche erzeugend drum herum – auch der Musiker unterstützt ihn mit unzähligen Geräuschen. Gemeinsam ziehen sie zahlreiche Mini- Gebisse mit Augen auf, die mit den Zähnen klappernd über die Spielfläche sausen. Am Ende zündet er eine bunte Konfetti-Rakete – aber nichts, sein Kind schläft weiter.

Toller Theaterspaß

Monsta gibt auf, packt seinen Koffer und will gehen. Aber die Kinder erinnern ihn daran, dass er auch die Kindersocke, die ihm als Schlafsack dient, mitnimmt. Per Fallschirm-Botschaft an den Musiker erfährt das Publikum, dass er nun in einer Monster-Show arbeitet, wo noch ein Musiker gebraucht wird.

Ein toller Theaterspaß, bei dem sich niemand gruseln musste. Und bequemer sitzt es sich mittlerweile im KJT auch: Die lehnenlosen Bänke wurden durch Stühle ersetzt.

Weitere Termine

Die nächsten Aufführungen von „Monsta“ im KJT sind am 15. September, 1., 2. und 24. Oktober. Karten gibt es im Kundencenter am Platz der Alten Synagoge, unter Tel. 5027222 und im Internet: www.theaterdo.de

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