Friedchens Bahnhof in Dortmund schließt Zum Abschied gibt es Burger mit Berliner oder Popcorn

Friedchens Bahnhof: Kay und Joshua servieren ihre kuriosesten Burger
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Seitdem bekannt ist, dass „Friedchens Bahnhof“ in Dortmund-Huckarde Ende März 2024 schließen wird, kann sich das Team des Burger-Restaurants vor Reservierungen kaum retten: „Die rennen uns gerade die Bude ein“, sagt Joshua M. Mesters, Geschäftsführer der Friedchens Gastronomie- und Verwaltungsgesellschaft mbH, am Dienstag (27.2.) im Gespräch mit dieser Redaktion.

Den Grund für das unerwartete Aus nach viereinhalb Jahren formulierte das Friedchens-Team am Freitag (23.2.) in seinem Facebook-Post so: „Aufgrund des langjährigen Stresses mit unserem Vermieter LEG haben wir das Mietverhältnis gekündigt.“

Joshua M. Mesters, Geschäftsführer der Friedchens Gastronomie- und Verwaltungsgesellschaft mbH, steht an der Eingangstür des Restaurants "Friedchens Bahnhof".
Joshua M. Mesters, Geschäftsführer der Friedchens Gastronomie- und Verwaltungsgesellschaft mbH, gibt sich angesichts der bevorstehenden Schließung von „Friedchens Bahnhof“ gleichzeitig weise und pragmatisch: „Wo eine Tür zufällt, geht eine andere auf.“ © Beate Dönnewald

Man gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, fasst der 28-jährige Geschäftsführer, der gleichzeitig Küchenchef ist, die aktuelle Gefühlslage zusammen. Man habe es sich mit der Entscheidung nicht leicht gemacht, Anfang Januar seien die Würfel gefallen. Der junge Mann gibt sich weise und pragmatisch: „Wo eine Tür zufällt, geht eine andere auf.“

Diese andere Tür, das sind neue Gastro-Pläne am Standort Unna. Dort will Friedchens Gastronomie- und Verwaltungsgesellschaft mbH das ehemalige Landhaus Hellweg übernehmen und als Burger-Restaurant mit identischem Konzept und einer ähnlichen rustikalen Retro-Einrichtung wie in Huckarde Ende 2024 oder Anfang 2025 eröffnen.

Auch der angestellte Koch Kay Fräder, nach dessen Oma das Huckarder Restaurant benannt ist, geht mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite sei er froh über den Schlussstrich. Ab dem dritten Eröffnungsmonat habe man „um den Laden kämpfen müssen“, zwischendurch wegen Corona und ständig wegen der Unstimmigkeiten mit dem Vermieter. „Teilweise mussten wir gegen Windmühlen kämpfen“, sagt Fräder.

Auf der anderen Seite fällt dem bekannten Koch der Abschied aus dem Dortmunder Westen, aus seiner Heimat und der seiner Oma, auch schwer. Zu vielen Gästen habe man eine persönliche Bindung, außerdem gingen Arbeitsplätze verloren. „Wir haben gerade so ein gutes Team zusammengestellt, unser Personalwesen hat sich in den letzten drei Monaten um 180 Grad gedreht.“ 25 Teilzeit- und Vollzeitkräfte sowie Aushilfen arbeiten aktuell in „Friedchens Bahnhof“.

Burger mit Popcorn

Auf Facebook versprechen Fräder und Co. den Gästen einen „schönen Abschied“. „Wir werden uns noch das eine oder andere für Euch einfallen lassen“, heißt es in dem Post. Welche Überraschungen sich die Köche Joshua M. Mesters und Kay Fräder ausgedacht haben, verraten sie gegenüber unserer Redaktion.

„Wir werden noch einmal unsere erfolgreichsten und kuriosesten Burger servieren.“ Den Salsa-Burger mit Berliner Ballen, der „Weltklasse schmeckt“, zum Beispiel oder den Burger mit Popcorn. Normalerweise galt die Devise, dass ein „Burger des Monats“ nicht noch einmal auf die Speisekarte kommt. Aufgrund des Abschieds würde man sich diese Nostalgie nun erlauben. Welches Gericht an welchem Tag serviert wird, soll aber eine Überraschung bleiben.

Vielleicht eine Abschiedsparty

Sehr wahrscheinlich werde es auch eine „Abschiedsparty“ im Bahnhof an der Altfriedstraße geben. „Reste-Saufen“ nennt es Kay Fräder. Die endgültige Entscheidung stehe aber noch aus. „Unsere Stammgäste werden wir darüber aber mündlich rechtzeitig informieren“, verspricht Joshua M. Mesters.

Das Friedchens-Team ist optimistisch, dass die Dortmunder Stammgäste ihm die Treue halten und demnächst auch die Anfahrt zum neuen „Friedchen“ am Hellweg, Werler Straße 78 in Unna, nicht scheuen werden.

Wer es so lange nicht aushält, könne jederzeit ein „gutes Schnitzel oder einen guten Burger“ in „Friedchen’s Gasthof an der Möhne“ essen, rühren Joshua M. Mesters und Kay Fräder die Werbetrommel – auch für das dort geplante Musikevent „Friedchen’s – Rock am Fluss“ mit fünf Live-Bands auf zwei Bühnen am 6. Juli 2024 (Samstag) ab 13 Uhr.