Freies Heroin für Süchtige in Dortmund Bringt das Projekt in der Innenstadt endlich an den Start

Bringt die Hilfe-Einrichtung für Heroinsüchtige in der Innenstadt endlich an den Start
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Julia Segantini

Immer wieder kocht die Debatte um freies Heroin für Schwerstabhängige hoch.

Immer wieder kocht die Debatte um freies Heroin für Schwerstabhängige hoch. An Einrichtungen, die es verteilen, gibt es Kritik, weil diese oft privat geführt werden und gewinnorientiert arbeiten. Dass Diamorphin - so nennt sich das legale Heroin - in Dortmund direkt in der Innenstadt ausgegeben werden soll, sorgt zusätzlich für Zündstoff im Rahmen der aktuellen Debatte über die dortige Drogenszene.

Andererseits ist ein Angebot an Ort und Stelle sinnvoll und funktioniert in der anderen Medikus-Praxis in Holzwickede gut. Fachleute sind sich weitgehend einig, dass die Ausgabe von legalem Heroin eine wirkungsvolle Therapie sein kann. Unter anderem, weil Suchtkranke medizinisch betreut werden.

Wenn zwei sich streiten, leidet der Dritte

Die Medikus-Ambulanz in der Innenstadt ist startklar. Sie kann aber nicht öffnen, weil Unterlagen für die Genehmigung. Dazu müsste es wiederum eine enge Kooperation zwischen Medikus und etablierten Einrichtungen der Suchthilfe in Dortmund geben. Die streiten aber seit Jahren über die Art und Weise, wie Schwerstabhängigen genau geholfen werden müsste. Offensichtlich gibt es wirklich viele Probleme, über die man diskutieren muss.

Aber muss das wirklich Jahre dauern? Könnte die fertige Medikus-Ambulanz nicht befristet öffnen? Nach einer Testphase könnte man einen Kassensturz machen und vor allem schauen, wie es den Suchtkranken geht. Auf diese Weise würde ihnen zumindest erstmal geholfen.