Insider wussten wohl schon, dass es nicht zum Besten steht um das Freibad Hardenberg in Deusen, aber für viele andere kam die Nachricht Ende Januar so plötzlich wie überraschend: Am Freibad in Deusen sind Schäden festgestellt worden. Hinter der Sommersaison standen wochenlang Fragezeichen. Seit Anfang April gibt es Gewissheit: Es stehen so umfangreiche Reparaturarbeiten an, dass der Betreiber, die Sportwelt Dortmund, das Bad für das komplette Jahr schließen muss.
Badegäste, Lokalpolitiker und auch viele Anwohner sind damit nicht glücklich. Selbst Deusener, die jeden Sommer unter dem großen Verkehrs-Chaos leiden, das regelmäßig an heißen Tagen ausbricht, bedauern die vorübergehende Schließung.
Politiker kämpfen dafür, dass das Bad so schnell wie möglich wieder aufmachen kann. So forderte die SPD-Ratsfraktion direkt Anfang April unverzügliche Maßnahmen, um das Traditionsschwimmbad zu erhalten.
Und auch in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Huckarde (24.4.) haben die Lokalpolitiker einen Antrag an die Stadt auf den Weg gebracht, dessen zentrale Forderung lautet: „Rat und Verwaltung werden aufgefordert, sich ebenso für die Sanierung und den Erhalt des Hardenbergbades einzusetzen, wie dies für Stockheide geschehen ist.“
Zum Hintergrund: Das denkmalgeschützte Freibad Stockheide in der Nordstadt ist seit Sommer 2020 geschlossen, weil es dringend saniert werden muss. Die Kosten dafür haben sich mittlerweile deutlich erhöht, von zuletzt 6,8 auf 14,6 Millionen Euro. Der Rat der Stadt hat trotz des immensen Preissprungs im Dezember 2023 sein Okay gegeben. Im Februar begann die Sanierung mit einem symbolischen ersten Spatenstich; im Sommer 2026 soll das Bad, das die Stadt selbst betreibt, fertig sein.
Die Reparaturarbeiten im Hardenbergbad dürften weniger aufwändig sein, den Rahmen normaler, jährlich anfallender Sanierungsarbeiten jedoch deutlich übersteigen. Noch gibt es keinen genauen Zeitplan, wie lange die Arbeiten dauern werden. „Derzeit befindet man sich noch in der Begutachtung und in der Bestimmung der Ziele“, antwortet die Sportwelt recht allgemein auf unsere Frage, wie genau es jetzt weitergehe.
Arbeiten noch in 2024?
Bevor die Reparaturen beginnen könnten, muss zunächst ein Auftrag ausgeschrieben und vergeben werden. Man rechne damit, dass das „noch in diesem Jahr“ realisiert werden könne, schreibt Pressesprecherin Sonja Schöber.
Und mehr noch: Man hoffe, dass dann auch 2024 begonnen werden kann, die Schäden zu beheben. Möglichst „zeitnah“ soll gestartet werden. „So könnte der Sommer/Herbst noch für Reparaturarbeiten genutzt werden.“

Aus diesem Grund erteilt die Sportwelt auch einem Vorschlag eine Absage, den eine Leserin an unsere Redaktion herangetragen hat: Könnte das Freibad nicht in Teilen öffnen? Bisher war nur von Schäden rund um das große Schwimmbecken die Rede, nicht aber von Schwierigkeiten am Kinderbecken. Wenn wenigstens dieses im Sommer genutzt werden könnte, so die Leserin, würde das vielen Familien in Deusen und darüber hinaus helfen.
Dieser Wunsch wird sich nicht erfüllen: „Da wir zeitnah mit den Reparaturarbeiten beginnen möchten und das Bad umfassend sanieren wollen, ist eine Teil-Öffnung nicht möglich“, so Schöber.
Ihren Willen zur Reparatur hat die Sportwelt mehrfach bekräftigt. Allerdings ist noch offen, wie diese bezahlt werden soll. Eine Finanzierung sei noch nicht geklärt, heißt es, da noch nicht absehbar sei, wie teuer genau die Arbeiten werden. Klar sei aber schon jetzt: Das Budget der Sportwelt wird „nicht ausreichen“.
Generell hat die Sportwelt die Möglichkeit, bei der Stadt einen Sonderzuschuss zu beantragen, wenn der jährliche Betriebskostenzuschuss nicht ausreicht, die Ausgaben zu decken.