Neue Vorwürfe nach Tötung von Dortmunderin (39) 43-Jähriger soll auch versucht haben, seine Tochter (20) zu erstechen

Dortmunderin getötet: Ermittler erheben weitere Vorwürfe gegen Ehemann (43)
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Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat die Vorwürfe gegen einen 43-Jährigen erweitert. Er wird beschuldigt, seine Ehefrau am Sonntagabend (10.9.) in der gemeinsamen Wohnung an der Mallinckrodtstraße mit Messerstichen getötet zu haben. Das hatte die Staatsanwaltschaft bereits am Montag erklärt.

Am Dienstag (12.9.) teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass er zudem versucht haben soll, seine 20-jährige Tochter zu töten. Der Vorwurf lautet auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

Besuch vom Haftrichter

Gegen den Dortmunder wurde noch am Montag Haftbefehl erlassen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, war das im Krankenhaus geschehen. Denn der Mann soll sich nach der Tat selbst erhebliche Schnittverletzungen zugefügt haben. Er wurde am Montag operiert. Im Anschluss bekam er Besuch vom Haftrichter.

Bereits bekannt waren Schilderungen der 20-Jährigen gegenüber den Ermittlern, nach denen der 43-Jährige sie mit dem Messer angegriffen haben soll. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll sie allerdings nur knapp dem Tod entkommen sein.

Die 20-Jährige hatte angegeben, dass sie durch Geräusche auf die Tat aufmerksam geworden sei. Sie habe ihre leblose Mutter am Boden liegen gesehen und ihren Vater, wie er mit dem Messer daneben gestanden habe. Daraufhin sei der 43-Jährige auf sie zugelaufen und habe auf sie eingestochen, gab die Staatsanwaltschaft Einblick in weitere Schilderungen der jungen Frau.

Tochter gelang die Flucht

Sie habe sich gewehrt, woraufhin der 43-Jährige gestürzt sein soll. Er soll ausgerutscht sein, was der 20-Jährigen die Flucht aus der Wohnung zu einer Nachbarin in dem Mehrfamilienhaus ermöglicht haben soll. Diese verständigte die Polizei.

Bei dem Messerangriff soll der Mann seiner Tochter oberflächliche Schnittverletzungen im Gesicht und an einem Arm zugefügt haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die 20-Jährige sei wohl nicht das leibliche Kind des 43-Jährigen. Klar sei aber, dass er sie adoptiert hatte. Der Mann ist nicht vorbestraft. Zur Tat äußert er sich nicht.

Eine Nachbarin zeigt Fotos von der getöteten Frau und ihrem Ehemann, dem mutmaßlichen Täter, auf ihrem Handy. Die 39-Jährige wurde am Sonntag (10.9.) in Dortmund erstochen.
Eine Nachbarin zeigt Fotos von der getöteten Frau und ihrem Ehemann, dem mutmaßlichen Täter, auf ihrem Handy. Die 39-Jährige wurde am Sonntag (10.9.) in Dortmund erstochen. © Fotos Schulze, Montage Redaktion

Das Paar hat noch eine weitere Tochter (6). Sie habe von den Gewalttaten nichts mitbekommen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Das Mädchen habe geschlafen - selbst dann noch, als die Polizei schon vor Ort war. Die Leiche der Frau war gegen 22.30 Uhr gefunden worden.

Die 20-Jährige und die Sechsjährige kamen zunächst bei Verwandten unter. Darüber, wie es ihnen jetzt geht, machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben.

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