Waffe auf Grünen-Büro in Dortmund gerichtet Mutmaßlicher Neonazi veröffentlicht Foto - Staatsschutz ermittelt

Waffe auf Grünen-Büro in Dortmund gerichtet - Staatsschutz ermittelt
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Bei dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) kursiert aktuell ein Beitrag, der eine auf die Dortmunder Grünen-Kreisgeschäftsstelle gerichtete Schusswaffe zeigt. Es handelt sich offenbar um den Screenshot eines Fotos, das ein Instagram-Nutzer in seiner Story veröffentlicht hatte. Der Beitrag auf X stammt von Mittwochmorgen (27.9.)

Im Vordergrund des Bildes ist die Schusswaffe zu sehen. Der Lauf zielt auf das Ladenlokal am Königswall 8, wo die Geschäftsstelle des Kreisverbands der Partei Bündnis 90/Die Grünen beheimatet ist. Menschen sind auf dem Foto nicht zu sehen.

Polizei kennt den Beitrag

Wann der Beitrag auf Instagram veröffentlicht wurde, ist unklar. Der Name des Nutzers, der die Story offenbar gepostet hat, ist jedoch zu erkennen. Das Profil ist auf privat gestellt.

Das Profilbild zeigt einen jungen Mann - offenbar ein Neonazi aus Dortmund. Auf dem Foto trägt er ein T-Shirt mit dem Konterfei des inzwischen gestorbenen Neonazis Siegfried Borchardt, genannt „SS-Siggi“. Die Profilbeschreibung lautet „Disziplin ist alles“. Diese ist in Fraktur-Schrift dargestellt - eine in der rechtextremen Szene häufig verwendete Typografie.

Inzwischen wurde der Instagram-Account deaktiviert. Auch ein Tiktok-Account mit demselben Nutzernamen, auf dem am Mittwochvormittag noch einschlägige Videos zu sehen waren, ist mittlerweile nicht mehr aufrufbar.

Die Polizei Dortmund teilt auf Nachfrage unserer Redaktion mit, dass ihr der Beitrag bekannt sei. „Der Staatsschutz ermittelt“, sagt ein Sprecher.

Aus der Kreisgeschäftsstelle der Grünen heißt es am Mittwochvormittag auf unsere Anfrage: „Wir nehmen das ernst und haben es an die Polizei weitergeleitet.“ Am Nachmittag versendet der Grünen-Kreisverband eine Pressemitteilung zu dem Sachverhalt.

Darin heißt es: „Seit Bekanntwerden des Angriffs stehen wir in engem Austausch mit der Polizei und dem Staatsschutz und unterstützen die Ermittlungen. Die politische Arbeit vor Ort werden wir wie gewohnt fortsetzen und uns dadurch nicht einschränken lassen. Angriffe wie dieser sind auch immer ein Angriff auf die Demokratie und ihre Institutionen. Leider erleben wir immer häufiger, dass sich solche Angriffe auf grüne Gliederungen und andere demokratische Parteien häufen.“

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