Eine Kriminalpolizistin bei der Spurensicherung an dem Ort in Duisburg, an dem ein Ultraleichtflugzeug mit zwei Personen an Bord Anfang September abgestürzt ist. Ein Opfer stammte aus Dortmund.

Eine Kriminalpolizistin bei der Spurensicherung an dem Ort in Duisburg, an dem ein Ultraleichtflugzeug mit zwei Personen an Bord Anfang September abgestürzt ist. Ein Opfer stammte aus Dortmund. © picture alliance/dpa

Flugzeugabsturz in Duisburg: Manöver des Piloten verhinderte Katastrophe

rnAm Zirkus Flic Flac

Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt weiter nach einem Flugzeugabsturz mit zwei Todesopfern in Duisburg. Die Angehörigen trauern bewegend um den Dortmunder, der mit in dem Kleinflugzeug saß.

Dortmund

, 21.09.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am 4. September stürzte ein Ultraleichtflugzeug mit zwei Personen nur wenige Meter neben einem vollbesetzen Zirkuszelt auf ein Feld nahe des Duisburger Hauptbahnhofs. Beide Personen an Bord starben, darunter ein 77-jähriger Unternehmer aus Dortmund.

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Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat die Ermittlungen zu dem Vorfall noch nicht abgeschlossen. „Wir untersuchen weiterhin, ob es einen technischen Defekt gab, oder ob ein Flugfehler die Ursache war“, sagt die ermittelnde Staatsanwältin Jill McCuller am Dienstag (20.9.). Es laufen weiterhin Zeugenvernehmungen.

Staatsanwaltschaft ermittelt weiter, obwohl alle Beteiligten tot sind

Dabei besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass gegen niemanden eine Anklage erhoben werden kann. Denn beide an Bord befindlichen Personen sind tot. „Dennoch ist es unsere Aufgabe, aufzuklären, was zu dem Unfall geführt hat“, sagt Jill McCuller. Möglicherweise könnte die Beweisaufnahme Ende September/Anfang Oktober abgeschlossen sein.

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Sollte etwa ein technischer Defekt als Ursache ermittelt werden, müssten eventuelle Versäumnisse auf Seiten des Besitzers der verunglückten Maschine ermittelt werden. Laut Staatsanwaltschaft waren die beiden Absturzopfer in einer geliehenen Maschine unterwegs.

Das vom Flugplatz Schwarze Heide in Hünxe/Dinslaken gestartete Ultraleichtflugzeug war von einem 54-jährigen Bottroper mit Fluglehrer-Lizenz gesteuert worden. An Bord war außerdem ein Dortmunder Spielhallen-Unternehmer (77), der ebenfalls über viel Flugerfahrung verfügte.

Es bestätigt sich, dass der Pilot eine schlimmere Katastrophe verhinderte

Zeugen hatten beobachtet, dass das Ultraleichtflugzeug nur durch ein Manöver des Piloten letztlich nicht auf dem Zelt des Zirkus Flic-Flac, sondern nur 100 Meter davon entfernt auf einem Parkplatz abstürzte. In dem Veranstaltungszelt befanden sich zu diesem Zeitpunkt rund 900 Personen.

„Stand jetzt, gibt es nichts, was das widerlegt“, sagt Staatsanwältin Jill McCuller. Mehrere Personen hätten die Beobachtung bestätigt. „Flugerfahrene“ Zeugen hätte zudem ausgesagt, dass Piloten es schon einige vorher abschätzen könnten, wenn sie die Maschine nicht vor dem Absturz würden retten können.

Bewegende Worte zum Abschied von Dortmunder (77)

Die Familie des verunglückten Dortmunders hat derweil Abschied von dem 77-Jährigen genommen. In einer am 18. September veröffentlichten Traueranzeige nehmen die Angehörigen auch Bezug auf die Umstände des Todes.

Der Text neben einem Foto beginnt mit dem bekannten Zitat des Musikers Reinhard Mey: „Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“

Darunter schreibt die Familie: „Bei seiner großen Leidenschaft, dem Fliegen, trat der immer lebensfrohe, fürsorgliche und liebenswerte Mensch plötzlich und unerwartet seine letzte Reise an.“