Flugzeug von Wizz Air geblendet: Polizei-Hubschrauber sucht Täter

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Flugzeug von Wizz Air geblendet: Polizei-Hubschrauber sucht Täter

rnFlughafen Dortmund

Beim Landeanflug auf den Flughafen Dortmund wurde ein Pilot einer Wizz-Air-Maschine am Mittwochabend mit einem Laserpointer geblendet. Der Täter soll sich in einem Kamener Stadtteil befunden haben.

Kamen

, 02.12.2021, 10:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Fieberhafte Fahndung nach einem Unbekannten, der einen Piloten einer Passagiermaschine im Landeanflug auf den Flughafen Dortmund mit einem Laserpointer geblendet haben soll. Der mutmaßliche Täter soll sich im Kamener Stadtteil Heeren-Werve befunden haben. Die Polizei leitete direkt nach dem Vorfall am Mittwochabend um 20.38 Uhr die Suche ein. Dazu setzte sie nicht nur Streifenwagen ein, sondern auch einen Helikopter, der aus der Nähe angefordert wurde.

„Weil sich das Flugzeug im Sinkflug bei niedriger Flughöhe befand, musste man von einer konkreten Gefahrenlage ausgehen“, so Polizeisprecher Christian Stein. Die Suche blieb zunächst ergebnislos.

Passagiermaschine des Billigfliegers Wizz Air

Die Passagiermaschine des Billigfliegers Wizz Air war um 18.15 Uhr im serbischen Belgrad gestartet und sollte um 20.35 Uhr in Dortmund landen. Als der Pilot die Landung zusammen mit dem Copiloten ziemlich pünktlich einleitete, wurden sie durch einen Laserpointer so erheblich gestört, dass sie eine Meldung an die Luftsicherung absetzten.

Diese schaltete umgehend die Polizei in Kamen ein, die ihre Beamten in Marsch setzte. „Sofortige Fahndungsmaßnahmen der Polizei mit Unterstützung eines Hubschraubers in dem Bereich blieben ohne Ergebnis“, so Stein.

Welche Straßen abgefahren wurden und woher der Helikopter kam, wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Wie viele Menschen sich in dem Flugzeug befanden, ist nicht bekannt.

Über GPS-Koordinaten Suche gesteuert

Obwohl das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit Heeren-Werve überflog, lässt sich doch mit ziemlicher Genauigkeit sagen, wo sich der Täter befand. „Es wird ja alles mittlerweile digital aufgezeichnet“, so Stein. So lasse sich anhand des Zeitpunkts und der verfügbaren GPS-Koordinaten sagen, wo sich der Vorfall ungefähr ereignete. Schwierigkeit: „Jeder kennt die Größe eines Laserpointers. Der verschwindet mal schnell in der Hosentasche.“

Gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr

Die Polizei sucht nun Zeugen, die den Täter in Heeren-Werve gesehen haben. Hinweise nimmt die Wache Kamen unter Tel. (02307) 921 3220 entgegen. Ähnlich wie auf der Straße, wo es den „Gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr“ gibt, gibt es den Strafbestand des „Gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr“, genauer: „Gefährlicher Eingriff in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr“.

Gemäß Paragraf 315 StGB ist er mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bewehrt und gilt als konkretes Gefährdungsdelikt. Die Kreispolizei leitete ein Ermittlungsverfahren ein.