Stephan (21) und Anna (20) Kluge schreiten mit ihrer Großfamilie am Montag (14.8.) glücklich aus dem Dortmunder Standesamt. Anna und ihre Verwandten stammen aus der Ukraine, wie Stephan erzählt. „Der Kontakt entstand vor 20 Jahren, als mein Onkel und Tanten in die Ukraine gereist sind“. Ein paar Jahre später traf er Anna dann auf einer Hochzeit das erste Mal. „Da waren wir aber vier bis fünf Jahre alt. An den Tag erinnern wir uns also leider kaum“, gibt der Bräutigam zu.
Durch den Krieg haben sich die beiden dann im Erwachsenenalter näher kennengelernt. Denn Stephans Familie half Anna und ihren Verwandten in Deutschland Fuß zu fassen. „Durch die jahrelange Freundschaft zwischen unseren Familien waren wir die erste Anlaufstelle“, erklärt er.
Im Verlaufe des vergangenen Jahres sind die beiden zusammengekommen. Auch für das Paar kam die Liebe sehr plötzlich, wie Stephan berichtet. „Wir waren selber total überrascht.“ Der Antrag kam ebenso schnell wie ihre Liebe. Ende des Jahres verlobten sie sich kurz nach dem Weihnachtsfest. Ein gutes halbes Jahr später nun also die Hochzeit.
Einige ihrer Mitmenschen waren anfangs skeptisch, gibt Stephan zu. „Viele haben sich gewundert, warum wir in so jungen Jahren heiraten wollen“, sagt er, „aber wir waren uns einfach sicher“. Eigentlich habe Stephan nur unbedingt vor seinem älteren Bruder heiraten wollen, fügt ein Hochzeitsgast scherzhaft hinzu. Die Familie lacht daraufhin.
Stephan widerspricht und erzählt weiter: „Der ganze Prozess mit den Dokumenten hat uns nur noch näher zusammengeschweißt. So wurde aus etwas Negativem schnell etwas Positives“. Bei der Hochzeit nahm Anna den Namen von ihm an. Ihr Familienname ist Riapolova.
Anna spricht nur Ukrainisch und Russisch, weshalb Stephan für sie übersetzt. Ihr Lächeln Richtung ihres Bräutigams spricht jedoch für sich.
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