Viele Kunden des Dortmunder Haupt-Wochenmarktes werden in den kommenden Wochen einen jahrzehntelang bekannten Stand vermissen. Die Familie Gimmerthal trennt sich aus gesundheitlichen und personellen Gründen von ihrem Fischwagen. Die fünfte Generation ist zuletzt im Betrieb aktiv gewesen.
Für die Nachfolge hat es bereits eine relativ lange Warteliste gegeben, wie Cornelia Gimmerthal erzählte. Stadtsprecher Maximilian Löchter erklärt nun das Prozedere, wie die Marktverwaltung die Stellplätze vergibt. In manchen Bereichen sind sie sehr begehrt, für andere Händler ist hingegen noch Platz.
„Eine festgelegte Anzahl an Standplätzen auf dem Hansamarkt gibt es nicht“, klärt Löchter zunächst auf. Denn die verschiedenen Stände nehmen sehr unterschiedliche Flächen ein. Während manche ihr Angebot auf mehreren Tischen weit ausbreiten, brauchen andere nur eine relativ kurze Theke, hinter der sie arbeiten.
Aktuell seien 56 Standplätze zugewiesen, sagt der Dortmunder Stadtsprecher. Drei von ihnen bieten als Hauptsortiment Fisch an, ein weiterer hat zum Beispiel Räucherfisch im Angebot, aber keinen Frisch- oder Bratfisch. „Diese Auswahl ist historisch gewachsen und aus Sicht der Marktverwaltung ausreichend für einen Wochenmarkt dieser Größe“, so Löchter.
Interessenten warten seit Jahren
Das bedeutet, dass ein weiterer Fischstand für das Gefüge auf dem Markt nicht gut wäre. Zusätzliche Interessenten müssen sich jedes Jahr aufs Neue bewerben - aktuell seien es vier Fischhändlerinnen und -händler, die auf der Warteliste stehen. Ein weiterer habe zusätzlich sein Interesse bekundet. Zwei der Wartenden haben sich bereits „in den Vorjahren regelmäßig beworben“, so Löchter.
Neben der Fischsparte seien auch für die Branchen „Obst und Gemüse“ oder „Blumen und Gartenbauprodukte“ alle vorgesehenen Stellplätze aktuell belegt. „Es sind jedoch noch einzelne Standplätze frei“, sagt Maximilian Löchter. Der Wochenmarkt kann also noch wachsen, aber eben nicht mit Produkten, von denen es bereits viel Angebot gibt.

Händlern mit ganz neuen Warengruppen stehe man offen gegenüber, genau wie solchen, deren Sortiment es bislang noch nicht in großem Umfang gibt. Von der Stadt Dortmund heißt es: „Bei der Vergabe der Standplätze achtet die Marktverwaltung darauf, dass für die Bürgerinnen und Bürger ein ausgewogenes und vielfältiges Angebot auf dem Wochenmarkt zur Verfügung steht.“
13 Wochenmärkte gibt es im Dortmunder Stadtgebiet, die Hälfte ist einmal pro Woche geöffnet. Auf dem Hansaplatz stehen die Stände mittwochs, freitags und samstags, an den restlichen Standorten gibt es jeweils zwei Öffnungstage. Für jeden der Dortmunder Märkte werden die Bewerbungen und Wartelisten einzeln verwaltet.
Die Dortmunder Markttage:
- Dienstag: Hörde, Huckarde, Nordstadt
- Mittwoch: Hombruch, City, Lütgendortmund, Mengede
- Donnerstag: Aplerbeck, Brackel, Scharnhorst
- Freitag: Eving, Dorstfeld, Hörde, Huckarde, Nordstadt, City
- Samstag: Hombruch, Kaiserviertel, City, Lütgendortmund, Mengede
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