Finanzspritze für das Deutsche Fußballmuseum

© Stephan Schütze (Archiv)

Finanzspritze für das Deutsche Fußballmuseum

rnDarlehen für Investitionen

Auf der Tagesordnung der außerordentlichen Sitzung des DFB-Präsidiums am 24. August (Freitag) stand unter Punkt 4: Dahrlehensgewährung Deutsches Fußballmuseum. Doch wofür braucht das Museum Geld?

Dortmund

, 29.08.2018, 19:03 Uhr / Lesedauer: 2 min

DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge teilte dem Präsidium mit, worum es ging: Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund braucht eine Million Euro für neue Investitionen. Geplant sind unter anderem ein kleiner Bolzplatz vor dem Museum und eine Hall of Fame im Gebäude.

Es handele sich um ein kurzfristiges Darlehen, betonte Manuel Neukirchner, Sprecher der Geschäftsführung des Fußballmuseums, gegenüber dieser Redaktion: „Durch die zur Verfügung stehenden Kreditmittel sollen Aufwertungen des Museums unter anderem in der Ausstellung realisiert und Umbaumaßnahmen im neuen Museumsshop durchgeführt werden.“

Stadt ist am Darlehen nicht beteiligt

Die Stadt Dortmund, die mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gleichberechtigter Gesellschafter in der DFB-Stiftung Deutsches Fußballmuseum gGmbH ist, sei an dem Darlehen finanziell nicht beteiligt, habe aber per Beschluss dem Darlehen am 16. Juli 2018 zugestimmt, teilte Neukirchner auf Nachfrage mit. Der DFB gewähre das Darlehen zu marktüblichen Konditionen. Das Geld werde man „in den kommenden Jahren“ zurückzahlen.

Wie berichtet, will der Adidas-Shop im November aus dem Fußballmuseum ausziehen. Spekulationen, das Darlehen könne eine Folge wegbrechender Mieteinnahmen sein, wies Neukirchner ausdrücklich zurück: „Die Deckung von vermeintlichen operativen Mindereinnahmen spielt nicht im Ansatz eine Rolle!“

Für laufendes Geschäftsjahr zeichnet sich Gewinn ab

Das Fußballmuseum arbeite weiter kostendeckend, verkündete der Museums-Geschäftsführer. Das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 habe man mit einem Gewinn abgeschlossen, und auch für das laufende Geschäftsjahr 2018 zeichne sich ein positives Jahresergebnis ab. Die Gesellschafter DFB und Stadt Dortmund würden „in keiner Weise zu Ausgleichzahlungen herangezogen“, so Neukirchner.

Nach der Anfrage der Redaktion zum Darlehen, die am vergangenen Sonntagabend an das Museum, die Stadt und den DFB ging, verschickte die Bezirksregierung Arnsberg am Montagvormittag eine Pressemitteilung. Sie informierte darin über einen Zuwendungsbescheid für das Deutsche Fußballmuseum in Höhe von knapp 134.000 Euro. Regierungspräsident Hans-Josef Vogel habe den Förderbescheid „am Sonntag (28. August)“ - Sonntag war der 26. August - an Museumsdirektor Neukirchner übergeben, heißt es in dem Papier.

Kleiner Bolzplatz direkt vor dem Museum

Das Geld ist für einen kleinen Bolzplatz direkt vor dem Fußballmuseum bestimmt. Die Gesamtkosten für den Bolzplatz belaufen sich auf 170.000 Euro. Im Ruhrgebiet entwickelte sich das Spielen auf Bolzplätzen in den 1920er-Jahren als Form einer selbstorganisierten Jugendkultur. Insbesondere wegen dieser Bedeutung wurde die Bolzplatz-Tradition im April 2018 in das Landesinventar des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Die Stadt Dortmund und der Deutsche Fußball-Bund sind 50-Prozent-Gesellschafter der DFB-Stiftung Deutsches Fußballmuseum gGmbH. 2016 hatte das Fußballmuseum ein Plus von 1,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Auch das Geschäftsjahr 2017 soll - wie in diesem Monat bereits von anderer Seite zu erfahren war - mit einem Plus in siebenstelliger Höhe abgeschlossen worden sein. Würde das Museum Verluste einfahren, käme die Stadt Dortmund in die Pflicht. Bis zu einem Minus von 500.000 Euro haften die Stadt und der DFB gemeinsam. Weitere Verluste müsste die Stadt laut Vertrag allein auffangen.