So sieht das Kunstwerk aus, das seit dem 10. Juli den Mittelpunkt NRWs in der Aplerbecker Mark ziert. © Jörg Bauerfeld

Mittelpunkt NRWs

Fiege-Pils, Currywurst und ein Papagei: Mitte von NRW in der Aplerbecker Mark eingeweiht

Die heimlichen Stargäste der offiziellen Einweihung des Mittelpunktes von NRW waren die Anwohner - und die Haustiere. Und vielleicht wurde deshalb die Einweihungsfeier zu etwas Besonderem.

Aplerbecker Mark

, 10.07.2019 / Lesedauer: 3 min

Es wurde geflachst, gelacht und auch ein wenig gegrummelt. Es gab launige Festreden und von Anwohnern als Antwort darauf einen „freundlichen“ Mittelfinger. Spaziergänger mit Hunden liefen immer wieder quer durch die Feiergesellschaft und die Polizei lotse überbreite Fahrzeuge am Cateringstand vorbei, wo es Currywurst und Getränke gab.

© Jörg Bauerfeld

Es war eine lockere Atmosphäre bei der offiziellen Einweihung der Mitte von NRW. Vielleicht lag es daran, dass die ganz hohen Gäste fehlten. Vom Landtag in Düsseldorf ließ sich niemand sehen, Ministerpräsident Armin Laschet ließ sich aufgrund einer Plenarsitzung entschuldigen. Auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau fehlte entschuldigt. Aber es ging auch so.

Bezirksbürgermeister Jürgen Schädel (am Pult), die Künstlerin Christine Böse und Thomas Westphal (rechts) hielten die Festreden. © Jörg Bauerfeld

Kurze Grußworte von Aplerbecks Bezirksbürgermeister Jürgen Schädel und Thomas Westphal (Wirtschaftsförderung). Dann die Enthüllung des Kunstwerkes, das den Mittelpunkt des Bundeslandes symbolisiert. Kokon heißt das Werk der Künstlerin Christine Böse. Die gebürtige Aplerbeckerin konnte ihre Freude nicht verbergen. Stolz sei sie, dass ihr Kunstwerk nun die Mitte von NRW markiert. Die mehr als zwei Meter hohe Skulptur macht sich gut auf dem neu geschaffenen Platz, den Auszubildende der Stadt Dortmund neu angelegt haben.

Der ehemalige Verwaltungsstellenleiter Ulrich Krüger (l.) hatte sich immer dafür eingesetzt, die Mitte von NRW auch optisch darzustellen. © Jörg Bauerfeld

Blumenbeete, gepflasterte Wege, ein Grenzstein mit einer Infoplatte inklusive QR Code und zwei Bänken, die zum Verweilen auf der Mitte NRWs einladen. Tina braucht keine Bank. Sie sitzt auf der Schulter ihres Besitzers und kratzt sich den Schnabel. Der bunte Vogel ist eine brasilianische Doppelgelbkopf-Amazone. „Die sind relativ selten. Wenn sie geboren werden, sind sie ganz grün“, sagt ihr Herrchen, der seit 25 Jahren an der Gurlittstraße wohnt. „Nach drei Jahren sind die Tiere ausgefärbt.“ Jetzt ist Tina ziemlich bunt, wobei das grün doch überwiegt.

Tina, die brasilianische Doppelgelbkopf-Amazone, schaute sich die Feier auf der Schulter ihres Besitzers an. © Jörg Bauerfeld

Genau gegenüber dem Mittelpunkt von NRW wohnt Ingrid Anders. Schon seit Generation lebt ihre Familie an der Gurlittstraße. Dass nur ein paar Meter weiter weg die Mitte von NRW ist, wusste sie lange nicht. „Erst vor zwei Jahren hat man uns das gesagt“, sagt Ingrid Anders. „Da standen mal so Herren in dunklen Anzügen und da hab ich einfach mal gefragt.“ Mit zwei Bekannten steht sie vor der Eingangstür ihres Hauses. Von hier hat man den besten Überblick über das Feiervolk und den neu gestalteten Platz. „Vielleicht kommen ja mehr Leute, aber wenn sie sich ordentlich benehmen und hier nicht alles vollsauen, ist alles gut“, sagen die Damen unisono.

Vom Hauseingang gegenüber hatte man die beste Sicht auf die Einweihung des Mittelpunktes. © Jörg Bauerfeld

Ein Vorteil sei natürlich, dass die Fläche gegenüber ihrem Haus nun wesentlich besser gepflegt ist. Klar, ist ja jetzt auch berühmt, das Fleckchen Erde an der Gurlittstraße. Da kann man es sich nicht leisten, nur noch „einmal im Vierteljahr den Rasen zu mähen“, sagt Ingrid Anders.

Es war richtig viel los an der Gurlittstraße. © Jörg Bauerfeld

Zusammen mit den vielen Anwohnern, die zur Feier erschienen waren, ging es dann zur Currywurst. Zusammen mit den Gästen aus Wirtschaft und Politik wurde ein Häppchen gegessen und getratscht. Es war eine tolle Atmosphäre, dem Anlass durchaus angemessen. Ach ja, da war noch die Geschichte mit dem Mittelfinger. Es war nichts Böses. Den Finger gab es für den launigen Spruch eines Redners, der den Anwohnern nun scherzhaft viele Besucher in der Gurlittstraße wünschte. Danach war aber alles wieder gut. Man vertrug sich an der Mitte von NRW- bei Currywurst und Fiege-Pils.

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