Brand durch Böller zerstört Auto Anwohner wundert sich über die Feuerwehr - die widerspricht

Feuerwerksbatterie setzt Hecke in Brand: Feuer zerstört Auto
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Vivien Söthe (45) ist mit den Nerven am Ende und kämpft mit den Tränen. In der Silvesternacht ist ihr Peugeot 207 abgefackelt worden, den sie seit 2011 besitzt und an dem ihr Herz hing. Natürlich ist das ein Versicherungsfall, aber sie fürchtet: „Dafür kriege ich doch nichts mehr.“

Der Vorfall an der Straße In der Liethe / Ecke Deiterstraße muss sich so abgespielt haben: Gegen 0.40 Uhr zündeten mehrere Personen auf der Straße In der Liethe Feuerwerkskörper - unter anderem eine Batterie, die ihren Feurerregen nach oben versprüht.

Diese Batterie fiel um - vielleicht vom starken Wind, vielleicht, weil sie nicht standsicher aufgestellt war - und schickte ihren Funkenregen in eine Hecke auf der Straßenecke.

Die Hecke fing Feuer. Es drohte, auf die Autos überzugreifen, die auf einem kleinen Parkplatz dahinter standen. Ein Besitzer schaffte es gerade noch, seinen Wagen, der bereits angesengt war, aus der Gefahrenzone zu fahren. Vivien Söthe jedoch hatte zunächst gar nichts von dem Vorfall mitbekommen. Sie sagt: „Wir haben vor dem Fernseher gesessen und nur mal eben gegen Mitternacht das Fenster aufgemacht.“

Hier ist nichts mehr zu retten: Der Innenraum von Vivien Söthes Auto ist in der Silvesternacht durch einen Brand komplett zerstört worden.
Hier ist nichts mehr zu retten: Der Innenraum von Vivien Söthes Auto ist in der Silvesternacht durch einen Brand komplett zerstört worden. © Andreas Schröter

Später meldeten sich dann gleich mehrere Nachbarn aufgeregt bei ihr: „Vivien, du musst schnell nach draußen kommen. Die Hecke brennt und dein Auto steht da noch. Du musst es ganz schnell wegsetzen.“

Doch als Vivien Söthe zum Parkplatz kam, war es bereits zu spät. Ihr Auto hatte Feuer gefangen. Der Wind fachte es weiter an. Innerhalb von wenigen Minuten war der Wagen ausgebrannt. Jemand habe, nach allem, was sie gehört habe, wohl noch versucht, mit einem Eimer Wasser zu löschen. Vergeblich. Auch der Versuch, mit einer Kettensäge eine Schneise in die brennende Hecke zu sägen, brachte nichts ein.

Nun wartet Vivien Söthe möchte, darauf, dass die Polizei den Ort des Geschehens freigibt, sodass sich ein Sachverständiger der Versicherung den Schaden ansehen kann. Man muss jedoch kein Fachmann sein, um zu sehen, dass hier ein Totalschaden vorliegt und nichts mehr zu retten ist.

Sie hoffe ein bisschen darauf, sagt sie, dass sich der Verursacher meldet. Oft spreche sich ja auch nach einigen Tagen in der Nachbarschaft rum, wer dafür verantwortlich ist.

Den Vorfall beobachtet hat auch Paul Wilms, der ein paar Häuser weiter wohnt. Er habe sich darüber gewundert, sagt er, dass die Feuerwehr so lange gebraucht habe, um zum Einsatzort zu kommen. 20 Minuten habe das bestimmt gedauert, meint er. Den Eindruck teilt auch Vivien Söthe.

Dem widerspricht jedoch Feuerwehrsprecher Matthias Kleinhans: Die Anfahrt habe 10 Minuten gedauert, sagt er auf Anfrage. Die Einheiten seien sofort ausgerückt. Allerdings müssen sie in der Silvesternacht wegen der vielen Menschen, die sich auf den Straßen befinden, vorsichtiger fahren als zu anderen Einsatzzeiten.

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