Feuerwehr und Spezialkräfte im Einsatz Unbekannte Substanzen auf Privatgelände sichergestellt

Feuerwehr und Spezialkräfte in Einsatz: Gefahrstoffe in einem Wohnhaus vermutet
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Nicht zum ersten Mal läuft auf einem Privatgelände im Dortmunder Westen ein ungewöhnlicher Einsatz. So bestätigt es die Pressestelle der Polizei auf Anfrage. Im Bärenbruch war ab 14 Uhr die Polizei vor Ort. Geplant, wie Polizeisprecher Steffen Korthoff sagt.

Denn auf dem Gelände wurden Gefahrstoffe vermutet. Ob es sich tatsächlich um gefährliche Stoffe handelt, mussten Fachleute ermitteln. Aus diesem Grund waren Experten einer Spezialgruppe von LKA und eine Analytische Taskforce der Feuerwehr vor Ort. Letztere wurde um 16 Uhr dazugerufen. Die Analytische Taskforce gibt es in Deutschland siebenmal, unter anderem in Dortmund. Die Einheiten werden dann gerufen, wenn biologische, chemische und radiologische Gefahren erkannt und bekämpft werden müssen.

Auf Fotos, die der Redaktion vorliegen, ist zudem ein Lkw des LKA zu sehen, der darauf schließen lässt, dass sogenannten Delaborierer vor Ort sind. Diese Fachkräfte sind für unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen zuständig.

Fachkräfte der ATF waren im Einsat
Fachkräfte der ATF waren im Einsatz. © Karsten Wickern

Unbekannte Substanzen sichergestellt

Gegen 19 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Wie Steffen Korthoff mitteilt, wurden im Wohnhaus unbekannte Substanzen sichergestellt. Diese seien zur Analyse nun bei der Feuerwehr.

Außerdem habe das LKA eine „unbekannte Spreng- und Brandvorrichtung“ gefunden. In diesem Fall ist damit ein selbstgebauter Böller gemeint. Er habe die Größe einer Klopapierrolle.

Im Wohnhaus konnten die Spezialkräfte auch erste Hinweise darauf feststellen, was möglicherweise bei diesem „Böller“ verbaut wurde. Denn es wurden auch sogenannte „Raketenmotoren“ gefunden. Das sei der Fachausdruck für die Teile einer Silvesterrakete, in denen das Treibpulver enthalten ist. Außerdem fanden die Experten weitere Stoffe, die zum Bau von Silvesterraketen genutzt werden.

Die Polizei betont, dass der Mann, dessen inzwischen verstorbener Vater das Material über die Jahre offenbar angesammelt hatte, sehr kooperativ sei. Dennoch hat die Behörde aufgrund des Fundes eine Strafanzeige angefertigt.