Freiwillige Feuerwehr an den Feiertagen Wenn der Melder unterm Tannenbaum piept, geht es los

An den Feiertagen im Dienst: Wenn der Melder piept, geht es los
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Es sind nicht unbedingt brennende Weihnachtsbäume, die Julian Pieper (24) Sorgen bereiten. „Die meisten sind ja heute mit LED-Leuchten ausgestattet. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Menschen an Weihnachten sehr gut aufpassen“, erklärt der 24-Jährige, der seit der Jugendfeuerwehr ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Berghofen ist. Es sind andere Dinge, die die Feuerwehrleute über die Feiertage und den Jahreswechsel beschäftigen.

Die Weihnachtsfeiertage seien wie jeder andere Tag auch, was die Dienstbereitschaft angehe, so Julian Pieper. Besonders angespannt sei man daher nicht. In der Zeit davor, in der Adventszeit, wenn viele Kerzen – oft unbeaufsichtigt – abbrennen, sei es aus „feuerwehrtechnischer Sicht“ sehr viel gefährlicher. Einen großen Kopf macht sich der Student daher nicht, wenn es auf die Weihnachtstage zugeht.

Der Melder ist immer dabei

Der 24-Jährige feiert mit der Familie und mit seiner Freundin. Das Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr feiert allerdings immer mit. „Wir haben den Melder eh in der Tasche“, sagt Julian Pieper. Er weiß aber, dass es gerade an Feiertagen viel Rücksicht innerhalb der Familie erfordert, wenn man dann doch raus muss.

Freiwillige Feuerwehr in Berghofen
Der Neubau der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Berghofen steht an der Straße Goymark. © Jörg Bauerfeld

Bei einem Alarm gehe es eben los. Alarmiert werden bei der Freiwilligen Feuerwehr in Berghofen im Ernstfall alle – auch an den Feiertagen. Es ist also Verlass auf die Männer und Frauen des Löschzuges 13. Aber: „Wir haben keine besonderen Dienste über Weihnachten eingeteilt“, erklärt Löschzugleiter Ralf Rellmann.

Zahlenmäßig sei man ohnehin sehr gut aufgestellt. 55 Männer und Frauen gehören dem Löschzug an. „Es ist, wie bei anderen Institutionen auch. Ein fester Kern ist immer da, wenn es zu einem Einsatz kommt. Und wenn jemand nicht kann, weil er nicht vom Arbeitsplatz wegkommt oder im Urlaub ist, dann wird das aufgefangen.“

Silvester ist das größere Problem

Die Weihnachtsfeiertage seien indes nicht die problematischste Zeit für die Freiwillige Feuerwehr. An Silvester sehe die ganze Sache schon anders aus. „Das liegt an den neuen, großen Feuerwerksbatterien. Da gibt es auch bei der Freiwilligen Feuerwehren spezielle Bereitschaften“, sagt Ralf Rellmann.

Was den beiden Feuerwehrmännern aber größere Sorgen macht, ist die Energie-Krise. Denn die Menschen suchen aktuell nach alternativen Heizmöglichkeiten. Vor allem die Ethanol-Kamine machen den Feuerwehrleuten Probleme. Dabei werde oft Ethanol nachgegossen, während das Feuer noch brenne. Die Finger sollte man auch von selbstgebastelten Öfen lassen. „Die Leute haben in dieser Zeit, in der Heizen immer teurer wird, wilde Ideen“, sagt Ralf Rellmann. Die Gefahr einer Kohlenstoff-Vergiftung sei dabei sehr hoch. „Es haben schon welche versucht, mit einem Grill zu heizen.“

All das sei für die Feuerwehr ein viel größeres Problem als die Gefahr eines brennenden Tannenbaums. Die Männer und Frauen des Löschzugs 13 sehen Weihnachten deshalb ganz gelassen entgegen. Und die Bürgerinnen und Bürger im Einsatzbereich können das auch, so Ralf Rellmann. Schließlich sei man im Notfall vor Ort – auch am Heiligabend.

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