Seit Anfang Juli hat es an der Schillerstraße in der Dortmunder Nordstadt fünfmal gebrannt. Ende September ist dort ein Auto ausgebrannt, bei den anderen vier Fällen handelte es sich um Feuer in Gemeinschaftsbereichen von Wohnhäusern.
Kellerräume, Abstellkammern oder ein Kinderwagen im Hausflur waren zum Beispiel die Brandherde. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und sucht Hinweise. Nach anderen ähnlichen Feuer-Serien in Dortmund stellt sich die Frage, was sich Täterinnen und Täter bei solchen Attacken auf verschiedene Hausgemeinschaften mit zahlreichen Betroffenen denken.
„Es gibt keine Typologie der Brandstifter“, sagt dazu Gerd Höhner, Präsident der Psychotherapeutenkammer NRW. Der Diplom-Psychologe meint damit, dass kein klarer roter Faden unter solchen Personen zu erkennen sei: „Die Motive variieren.“
Rache, Wut oder Krankheit
Auslöser könnten beispielsweise „mehr oder weniger simple Rache- und Wutgefühle“ sein - mancher Täter wolle „es allen oder ganz bestimmten Personen mal zeigen“, sagt Höhner. Das Spektrum reiche aber bis zu kriminellen Motiven wie der Vertuschung eines Einbruchs oder psychischen Störungen und Krankheiten. Die Hintergründe seien sehr unterschiedlich.
Auch vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der die stationäre Psychiatrie in Aplerbeck betreibt, heißt es, ein pauschales Urteil sei nicht möglich.
„Unterm U“ am 31. Oktober 2023: Feuer in der Nordstadt: Wie schütze ich mich vor Brandstiftung?
Polizei Dortmund ermittelt zu Brandserie in der Nordstadt: Verdächtiger wurde nach Festnahme wieder
Drei Brände in 14 Stunden: Menschen in verrauchten Häusern gefangen - wurde absichtlich Feuer gelegt