Ruhige Wohnlage, viel Grün ums Haus herum, gute Nachbarschaft: Eigentlich lässt es sich im Stemmkeweg in Bövinghausen gut wohnen. Das Wohnglück eines Ehepaars, das in der Nummer 21 zu Hause ist, ist indes getrübt. Denn seit mehreren Jahren melden sie immer wieder dieselben Missstände bei der LEG, die das Haus vermietet.
Besonders die starke Geruchsbelästigung machen Silberto Wagner und seiner Frau sehr zu schaffen. „Bei Regen stinkt es bis in unsere Wohnung nach Abwasser“, erzählt der Mieter. Das Badezimmer, das direkt über dem aus seiner Sicht betroffenen Kellerraum liegt, könnten seine Frau und er dann kaum nutzen. „Das stinkt wirklich fürchterlich, direkt wie aus dem Gully!“
Zudem ist die Badezimmertür offenkundig verzogen und schließt nicht mehr richtig. Der Mieter vermutet, dass dies mit der Feuchtigkeit aus dem Keller zusammenhängt. „Dass die Feuchtigkeit ins Erdgeschoss ziehen und die Tür im Bad beschädigt haben soll, halten wir aus technischer Sicht für nahezu ausgeschlossen“, schreibt hingegen LEG-Pressesprecher Mischa Lenz auf Anfrage.
Langes Warten auf Reparaturen
Seit sechs bis sieben Jahren, schätzt Wagner, meldet er diesen Missstand immer wieder im Mieterbüro der LEG. Zuletzt sei seine Frau vor zwei bis drei Monaten dort gewesen. „Es interessiert einfach niemanden“, beklagt Wagner.
Dass er und die anderen Mieter teils lange auf Reparaturen warten müssen, ist nichts Neues für ihn. Vor einigen Jahren war die Eingangsstufe vor der Haustür so locker, dass sich ein Spalt zwischen Stufe und Tür auftat. „Der war mindestens 20 Zentimeter breit, das war schon eine ziemliche Stolperkante“, erklärt Wagner.
Zwei oder drei Jahre hätten er und die anderen Bewohner auf die Reparatur warten müssen, so genau weiß der frustrierte Mieter das schon nicht mehr.
Recht genau weiß er hingegen noch, dass er auf den Austausch seines kaputten Kellerfensters rund ein Jahr warten musste. „Durch das Fenster hat es reingeregnet, trotzdem hat das so lange gedauert“, sagt Wagner.

Die lange Verzögerung bei der Reparatur der Eingangsstufe gesteht die LEG unumwunden ein. „Es stimmt, dass die Instandsetzung der Eingangsstufe lange gedauert hat“, schreibt Lenz. „Der Grund dafür lag schlicht und einfach darin, dass es in der von Kapazitätsengpässen bei Handwerksbetrieben geprägten Zeit eine Herausforderung war, eine passende Fachfirma zu finden.“
Dass sich Mieter über feuchte Keller beschwert haben, trifft laut LEG ebenfalls zu. „Insbesondere nach Starkregenereignissen kann es vorkommen, dass Feuchtigkeit in den Kellern vorhanden ist. Das ist für die Baualtersklasse der Gebäude und für diese Wetterereignisse jedoch nicht ungewöhnlich.“ Aktuelle Beschwerden würden jedoch nicht vorliegen, ohnehin sieht die LEG das Dämmen der Kellerwände nicht vor. Lenz: „Kellerwände werden generell nicht gedämmt.“
Liste der Beschwerden ist lang
Auf die Aussage, dass der Hauptzentrale derzeit keine Beschwerden aus dem Stemmkeweg 21 vorliegen, reagieren Wagner und seine Frau empört: „Das ist doch ein Witz, meine Frau war doch erst vor einigen Monaten im Büro.“ Das Ehepaar geht davon aus, dass ihre Anliegen einfach nicht weitergegeben wurden.
Die Liste der Probleme im Haus führt Wagner sogar noch weiter: Eines der Regenfallrohre sei verstopft, sodass das Wasser bei Regen nicht richtig ablaufen könne. Der Fahrradkeller sei nass, die vorhandene Dämmung unzureichend. Brandschutztüren zum Keller fehlen, es sind nur einfache Holztüren vorhanden.
Die LEG möchte nun auf die Mieter zugehen. Lenz: „Wir werden den Sachverhalt persönlich erläutern und klären.“