Aplerbecker macht Traum vom Ferienhaus in Holland wahr „Nichts für Normalverdiener“

Aplerbecker macht Traum vom Ferienhaus in Holland wahr
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Ein Raum des Maklerbüros an der Wittbräucker Straße 36 in Aplerbeck gehört den Niederlanden. An den Wänden hängen Planskizzen von nagelneuen Ferienhäusern in verschiedenen Ferienparks unseres Nachbarlandes. An der Decke rot-weiß-blaue Fähnchen. Hier kann sich der Interessent ein erstes Bild davon machen, wie sein künftiges Feriendomizil aussehen könnte. Und er kann gleich prüfen, ob sein Geldbeutel dafür dick genug ist.

Landkarte der Niederlande wird gezeigt.
Jens Stephan Kemke mit einem Kartenausschnitt. Der zeigt den Ferienpark in der Nähe von Amsterdam. © Jörg Bauerfeld

Denn der Traum vom Ferienhaus in einem der zahlreichen Wohnparks in den Niederlanden ist nicht billig. „Ab 300.000 Euro Kaufpreis geht es los“, sagt Jens Stephan Kemke. „Die Hälfte davon sollte man schon als Eigenkapital oder Sicherheit vorweisen können.“

Kemke ist einer der wenigen Immobilienmakler in Nordrhein-Westfalen, die sich auf die Vermittlung von Ferienimmobilien in den Niederlanden spezialisiert haben. Er kennt die Tricks – und die versteckten Kosten samt der Sache mit den Steuern in den Niederlanden. Und auch die Sprache des Nachbarlandes beherrscht der 51-Jährige.

Das liegt an der Sportkarriere, die Klemke vor dem Immobiliengeschäft durch die Welt führte. Jens Stephan Kemke war in jungen Jahren ein talentierter Tennisspieler. „Ich komme aus einer Handwerkerfamilie. Mein Vater war Stuckateur, später Bauträger“, erzählt der 51-Jährige.

Seit 2008 selbständig

Mit 26 Jahren kam das sportliche Aus. „Ich hatte eine schwere Wirbelsäulenoperation. Ich musste mich neu orientieren.“ Über einen Bekannten in Bochum kam er zur Immobilienbranche. Es folgte eine Ausbildung bei der Sparkasse Bochum in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft.

Später der Wechsel nach Dortmund. Seit 2008 ist Kemke selbstständig als Immobilienmakler. Kurz vor der Corona-Pandemie folgte der Umzug des Büros an den jetzigen Standort an der Wittbräucker Straße 36.

Ein BVB-Trikot hängt in einem Maklerbüro.
Nicht zu übersehen: Jens Stephan Kemke sympathisiert mit der Dortmunder Borussia. © Bauerfeld

Aber wie kommt man als Makler dazu, Ferienhäuser in Holland zu vermitteln? „Ich war früher mit meinen Eltern oft in Holland im Urlaub“, sagt Klemke. Außerdem spielte der Aplerbecker eine Zeit lang Tennis in der ersten holländischen Liga für Zwolle.

Ein Bekannter fragte ihn, ob er nicht Lust hätte, für ihn ein Feriendomizil in Holland zu suchen. „So fing alles an.“ Es kam zum ersten Kontakt mit der Firma Marinaparken aus Appeldorn, die verschiedene Ferienparks in den Niederlanden vermarktet.

Ab 300.000 Euro

Für diese kümmert sich Jens Stephan Kemke mittlerweile um den deutschlandweiten Vertrieb. „Das Interesse an Immobilien in Holland ist riesig“, sagt Kemke. Ab rund 300.000 Euro gebe es „hochwertige Tiny Houses mit Grundstück“. Ob am IJsselmeer oder an der Nordsee. Es gibt A-, B- und C-Lagen und verschiedene Haustypen mit einem oder mehreren Schlafzimmern.

Für die Abwicklung gibt es eine niederländische Steuernummer. „Es gibt ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und den Niederlanden, was das Ganze auch für Investoren sehr interessant macht“, sagt der Makler.

Luftbild von Workum
Ein Beispiel für eines der Ferienparks. Der Marina Park Beach Resort Soal in Workum am Ijsselmeer. © Marinapark

Mit dem Kauf ist das Geldausgeben aber noch nicht vorbei. Im Park selbst kommen jährliche Parkgebühren hinzu. „Darin ist, wenn man will, die Vermietung der Immobilie enthalten. Wobei hier noch 25 Prozent der Mieteinnahmen an den Park abgeführt werden müssen.“ Die Instandhaltung des Geländes ist ebenso enthalten wie Entsorgungsgebühren oder Stromkosten. Sogar eine Versicherung für die Immobilie.

„Wer so ein Haus in einem Ferienpark kauft, muss sich um nichts mehr kümmern“, sagt Klemke. Aber eben noch rund sechs bis siebentausend Euro jährlich zusätzlich an Nebenkosten zahlen.

Eigennutzung und Vermietung

„Es ist schon ein Luxus, sich so ein Ferienhaus leisten zu können“, weiß auch Jens Stephan Kemke. „Mit einem normalen Einkommen kann man so etwas nicht stemmen.“ Hat man erst einmal so ein Haus, muss man sich über die Vermietung Gedanken machen. Hier gäbe es verschiedene Möglichkeiten. „Am häufigsten ist ein Mischsystem aus Eigennutzung und Vermietung.“

Wie oft und zu welchen Zeiten man das Haus selbst nutzt, bliebe dann einem selbst überlassen. Man könne aber auch eine feste Rendite mit dem Park vereinbaren. Mindestens 220 Tage im Jahr muss die Immobilie dann vermietet sein. „Es kommt darauf an, ob man auf die Rendite angewiesen ist oder nicht.“

Infos aus Aplerbeck

„Der typische Käufer eines Ferienhauses in Holland ist um die 50. Leute, die ein Haus oder Eigentumswohnung besitzen und eine Affinität zu Holland haben“, sagt der 51-Jährige. „Das sind aber auch Leute, die 200.000 oder 300.000 Euro auf der hohen Kante haben. Nichts für Normalverdiener.“

Günstig ist der Traum vom Ferienhaus im Nachbarland jedenfalls nicht. Aber es gibt immer noch viele Menschen, die es sich leisten können.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 13. April 2025.