Der Phoenix-See in Dortmund

© Jörg Bauerfeld

Ferienatmosphäre am Phoenix-See: Gut gefüllte Cafés und Kinder auf Spielplätzen

rnCoronavirus

Die Cafés sind gut gefüllt, die Sonne scheint. Auf den Spielplätzen tummeln sich noch die Kinder. Es ist Dienstag, der 17. März 2020 - der vorerst letzte sorglose Tag am Phoenix-See.

Hörde

, 17.03.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es hat ein wenig etwas von „Last Order“. Die Aufforderung des Wirtes in England, der die letzte Bestellung des Abends einläutet. Denn, noch ist die Welt am Phoenix-See halbwegs in Ordnung. Es ist 15 Uhr, die Tische vor den Cafés sind gut gefüllt, es ist Dienstag der 17. März 2020. Ab morgen wird es hier anders aussehen. Dann werden die Tische leer sein. „Last Order“, die letzte Bestellung wird dann schon in den Mägen der Besucher gelandet sein.

Eine neue Anordnung des Landes NRW

Denn ab Mittwoch (18.3.) ist Schluss mit Kaffeegenuss und kleinen Häppchen. Auch das Stückchen Kuchen muss dann zuhause genossen werden. Denn dann gilt die neue Anordnung in Sachen Coronavirus - die Schließung aller gastronomischen Einrichtungen ab 15 Uhr. Erst einmal bis zum 20. April 2020.

Spielende Kinder. Diese Bilder wird hier es zunächst bis Ende April nicht mehr geben.

Spielende Kinder. Diese Bilder wird hier es zunächst bis Ende April nicht mehr geben. © Jörg Bauerfeld

Bei den Kontrollen der Cafés und Restaurants ist dann das Ordnungsamt gefragt. Die haben ab Mittwoch den Beschluss durchzusetzen, ohne Wenn und Aber. Am See ist davon noch nicht viel zu merken. Ob im Pfefferkorn, vor den Bäcker-Filialen oder dem Café Solo. Die Tische sind voll. Als ob es das Coronavirus gar nicht gäbe.

Gruppen von Radfahrern und Fußgängern

Auch auf den Wegen rund um den See ist jede Menge los. In größeren Gruppen stehen junge Leute zusammen. Zahlreiche Spaziergänger und Skater bevölkern die Wege, Gruppen von Kindern haben sich zusammengetan und fahren Rad – aber wie lange ist das noch möglich?

Bisher war unter anderem dieser Spielplatz am Phoenix-See zeitweise noch gut besucht. Ab Mittwoch, 18. März, ist das Spielen auf allen Spielplätzen verboten.

Bisher war unter anderem dieser Spielplatz am Phoenix-See zeitweise noch gut besucht. Ab Mittwoch, 18. März, ist das Spielen auf allen Spielplätzen verboten. © Jörg Bauerfeld

„Es wird über weitere Maßnahmen diskutiert, wenn die Bürger sich nicht an die Regeln halten, die notwendig sind. Alle müssen jetzt ihre Egos zurücknehmen“, hat Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Dienstag (17.3.) noch gesagt.

Ziemlich großes Ego

Der erste Eindruck am Phoenix-See: Das Ego der Menschen ist noch ziemlich groß. Das gilt auch für die Familien mit Kindern, die die Spielplätze rund um das künstliche Gewässer bevölkern. Gut, es sind weniger als sonst an solch sonnigen Tagen. Aber, sie sind nicht zu übersehen. Mütter stehen zusammen und reden, die Kinder spielen an den Geräten.

Jetzt lesen

Auch das wird in Kürze nicht mehr möglich sein. Das Land NRW hat eine grundsätzliche Schließung der Spiel- und Bolzplätze angeordnet. Die gilt eigentlich ab sofort. „Es muss den Menschen aber auch die Möglichkeit gegeben werden, dies zu erfahren“, sagt Maximilian Löchter, Pressesprecher der Stadt Dortmund.

Es kommt eine Allgemeinverfügung

Und das wird nicht mehr lange dauern. „Wir müssen erst noch seitens der Verwaltung eine Allgemeinverfügung ausarbeiten“, sagt Löchter. „Damit teilen wir als Kommune mit, was dann in bestimmten Situationen passiert.“ Im Klartext: es gibt Spielregeln, wie sich wer zu verhalten hat.

Jetzt lesen

Für das Naherholungsgebiet am Phoenix-See bedeutet das, um 15 Uhr gehen die gastronomischen Lichter aus. Die Spielplätze dürfen nicht betreten werden - den ganzen Tag. Kontrollieren wird das die Stadt Dortmund. Ob und welche Strafen es bei Zuwiderhandlungen gibt, das konnte Maximilian Löchter noch nicht genau sagen. Nur so viel: „Die Stadt appelliert an den gesunden Menschenverstand, die Anordnungen auch zu befolgen.“