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Fast 800 Knöllchen für E-Scooter-Fahrer - Eine Gruppe macht in Dortmund besonders Probleme
Leihroller in Dortmund
Sie halten sich nicht an Verkehrsregeln und fahren betrunken E-Scooter. Für viele Rollerfahrer in Dortmund sind E-Scooter eher Spielzeug als Transportmittel. 2019 machten sie häufig Ärger.
Dafür, dass die E-Scooter von Leihanbietern erst seit Mitte des Jahres auf Dortmunds Straßen unterwegs sind, ist es eine amtliche Zahl: 783. Das ist die Zahl der Verstöße gegen die Verkehrsordnung, die die Dortmunder Polizei bei E-Scooter-Fahrern im Jahr 2019 festgestellt hat.
Besondere Probleme hat die Polizei vor allem mit einer Gruppe von Nutzern: Den „Freizeit- und Partyfahrenden“, wie die Beamten sie in ihrem Verkehrsbericht 2019 nennen. Denn diese betrachteten die E-Scooter, die mittlerweile bei drei verschiedenen Anbietern minutenweise ausgeliehen werden können, eher als „Erwachsenen-Spielzeug“, denn als Fortbewegungsmittel, sagt die Polizei.
Sie seies es, die sich zu zweit oder zu dritt auf einen Roller quetschen oder die Verkehrsregeln und die Verbotszonen für E-Scooter missachten. Und sie seien auch diejenigen, die sich auch mit Alkohol im Blut noch auf den E-Scooter stellen.
Betrunken E-Scooter fahren kann den Führerschein kosten
Alleine an einem September-Wochenende erwischte die Polizei in der Innenstadt 14 Personen, die unter Alkoholeinfluss E-Scooter fuhren.
Für E-Scooter gelten jedoch dieselben Promillegrenzen wie für alle anderen motorisierten Fahrzeuge: Ab 1,1 Promille im Blut begeht man eine Straftat. Bei besonderen Auffälligkeiten im Verkehr kann die Polizei sogar schon ab einem Wert von 0,5 Promille Blutalkohol Anzeige erstatten. Das kann den Fahrer sogar den Führerschein kosten.
Dieses Beispiel vom September zeige, so die Polizei, „wie arglos viele Benutzende mit diesen Kraftfahrzeugen umgehen und dabei sich sowie Dritte unweigerlich einer Gefahr aussetzen.“
Drei Roller brachen an drei verschiedenen Stellen
2019 kam es zu 21 Verkehrsunfällen, in die E-Scooter-Fahrer verwickelt waren. In vier Fällen davon hatten die Rollerfahrer Alkohol getrunken.
In drei anderen Fällen konnte der Fahrer nichts für den Unfall: Ein technischer Defekt sorgte in diesen Fällen für den Sturz. Ein Muster lässt sich dabei jedoch nicht erkennen: Einmal brach der Lenker, einmal die Lenkstange und einmal die sogenannte Längsstange - das ist laut Polizei das Stück des Rollers, auf dem man steht.
Ob es sich bei den kaputten Rollern um Leihroller handelte, die womöglich vom selben Anbieter kamen, hat die Polizei nicht erfasst. Das würde wohl erst erfasst, wenn es mehr Fälle gibt, sagt Polizeisprecherin Dana Seketa. Die meisten E-Scooter-Unfälle passierten im Übrigen beim Abbiegen.
In Lippstadt aufgewachsen, zum Studieren nach Hessen ausgeflogen, seit 2018 zurück in der (erweiterten) Heimat bei den Ruhr Nachrichten.
