Die unterschiedlich genannten Zahlen von Corona-Fällen am Klinikum Dortmund lassen sich erklären.

© Stephan Schütze

Fallzahl 44 statt 15: Verwirrung um Corona-Daten des Klinikums Dortmund

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Rätselraten um die Zahlen der Corona-Infektionen im Klinikum Dortmund. Erst sprach das Krankenhaus von 15 Fällen seit Monatswechsel, zwei Tage später, am Freitag, von 44. Es gibt eine Erklärung.

Dortmund

, 15.06.2020, 17:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie kam es zu den scheinbar sprunghaft gestiegenen Corona-Fällen im Klinikum Dortmund? Am Mittwoch (10.6.) hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt, im Rahmen eines Ausbruchs im Klinikum hätten sich seit Anfang Juni 15 Menschen infiziert, darunter sechs Patienten und neun Mitarbeiter. Nur zwei Tage später hieß es bei einer Pressekonferenz, es gebe insgesamt seit 29. Mai 44 Infizierte.

Das war unserer Redaktion noch mal eine Nachfrage beim Dortmunder Klinikum wert. Marc Raschke, Chef der Unternehmenskommunikation, kann die Differenz aufklären. Die zunächst gemeldeten 15 Corona-Infektionen waren unmittelbar bezogen auf das Infektionsgeschehen, was Experten per Definition als „Ausbruch“ einordnen.

Standardisierte Tests

Wie berichtet, gab es gleich zwei Infektionsquellen, die zu dem Ausbruch geführt hatten: Ausgangspunkte waren ein zunächst falsch negativ getesteter Patient, der mehrere Tage nach seiner Aufnahme in einer Notfallsituation einen Arzt und eine Pflegekraft ansteckte, sowie ein Klinikum-Mitarbeiter, der nach einer privaten Feier zum Zuckerfest die unentdeckte Virus-Infektion mit ins Krankenhaus brachte.

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Doch es wird im Klinikum auch über diesen Ausbruch hinaus getestet, unter anderem standardisiert bei jeder Neuaufnahme von Patienten. „Dabei ,fischen‘ wir dann durch die Testungen auch Infizierte raus“, erläutert Raschke.

So lässt sich sagen: „Im Zeitraum 29. Mai bis 12. Juni wurden im Klinikum Dortmund insgesamt 2682 Untersuchungen auf SARS-CoV-2 durchgeführt, davon 2231 Patientenuntersuchungen und 451 Mitarbeiteruntersuchungen. Insgesamt waren 31 positiv, wovon 15 mit dem Ausbruchsgeschehen zusammenhingen. Von diesen 15 waren 5 Patienten und 10 Mitarbeiter“, so der Kliniksprecher. Allerdings hatte es bislang geheißen, dass sechs Patienten und neun Mitarbeiter betroffen gewesen seien.

13 Mitarbeiter positiv getestet

Insgesamt wurden laut Raschke 13 Mitarbeiter positiv getestet, also drei, die nichts mit dem Ausbruch zu tun hatten, wovon zwei dann als Patienten aufgenommen und erst im Rahmen dieser Aufnahmen positiv getestet worden waren.

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Das Klinikum hatte bereits in der vergangenen Woche betont, dass das Ausbruchsgeschehen unter Kontrolle sei. Eine weitere Mitarbeiterin wurde am vergangenen Wochenende (13./14.6.) positiv getestet. Sie befand sich aber nicht im Dienst, sondern hatte frei. Gleichzeitig wurden drei neu aufgenommene Patienten positiv getestet und dementsprechend isoliert.

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