
© Dieter Menne Dortmund
Ab Dienstag: Fahrverbot für auswärtige Lkw auf der B1 in Dortmund
Verkehrsregelung
Nachts dürfen ortsfremde LKW schon länger nicht mehr über die Bundesstraße (B1) in Dortmund fahren. Ab Dienstag gilt das den ganzen Tag. Anwohner hatten lange dafür gekämpft.
Seit Jahren streiten Anwohner der B1 für ein ganztägiges Durchfahrtsverbot auf der viel befahrenen Bundesstraße. Lange Zeit prallte die Forderung an der Dortmunder Politik ab.
Das hat sich jetzt geändert. Angetrieben durch die Klage der deutschen Umwelthilfe gegen die Stadt auf Einhaltung der EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxid ist inzwischen eine Ausdehnung des nachts schon geltenden Durchfahrtsverbots für Lkw über 7,5 Tonnen auf der B1 auf den gesamten Tag beschlossen. Am Dienstag (24. März) ist sie in Kraft getreten.
Die Neuregelung ist fester Bestandteil des vor Gericht vereinbarten Maßnahmenpakets mit der Deutschen Umwelthilfe zur Senkung der Schadstoffbelastung in der Luft. Bereits am 21. Februar wurde es von der Straßenverkehrsbehörde bei der Bezirksregierung Arnsberg formell angeordnet.
Grenzwerte überschritten
„Der Schritt ist nötig, um einer Gesundheitsgefährdung der Anwohner entgegenzuwirken, die durch die Überschreitung des Grenzwertes für Stickstoffdioxid (NO2) an der Messstelle Rheinlanddamm im Jahresdurchschnitt 2019 dokumentiert wird“, erklärt die Stadt den Hintergrund.
„Durch die Maßnahme konnten zum Beispiel weitreichende Fahrverbote, die auch für Diesel-Pkw gegolten hätten, verhindert werden.“
Lieferverkehr ist nicht betroffen
Wichtig ist: Der Lkw-Lieferverkehr für Dortmund und eine sehr weite Umgebung ist von dem Verbot nicht betroffen. Er kann weiterhin die B1 nutzen. Prognosen gehen davon aus, dass rund 25 Prozent der Lkw - also im Schnitt etwa 1000 Lkw am Tag -, die bislang zwischen 6 und 22 Uhr auf der B1 unterwegs sind, auf das Autobahnnetz verdrängt werden.
Und was ist mit der zunehmenden Belastung auf dem Autobahnring um Dortmund? Die Experten gehen davon aus, dass der zunehmende Lkw-Verkehr dort nicht zu einer zusätzlichen Belastung mit Luftschadstoffen führt, weil die Bebauung dort anders als an der B1 weiter von der Autobahn entfernt liegt und der Luftaustausch im Außenbereich besser funktioniert als in der Innenstadt.
Erfolg wird kontrolliert
Umgekehrt geht man davon aus, dass das Durchfahrtsverbot an der B1 die Belastung mit Stickstoffdioxid unter den Grenzwert bringt. Wenn das nicht eintritt, soll das Durchfahrtsverbot auch auf Lkw ab 3,5 Tonnen erweitert werden. Auch das ist bereits im Vergleich mit der Umwelthilfe festgesetzt.

Der Passivsammler am Rheinlanddamm liegt direkt an der Auffahrtsrampe auf die B1. Hier gilt künftig Tempo 40. © Oliver Volmerich
Tempolimit auf Auffahrt-Rampe
Mit zur B1-Maßnahme gehört auch eine Temporeduzierung für die Auffahrt von der Märkischen Straße in Richtung Bochum von 50 auf 40 km/h. Es wird von der Stadt gleichzeitig mit dem Fahrverbot umgesetzt. Das Tempolimit soll ein frühzeitiges und meist unnötiges Beschleunigen auf der Rampe verhindern - in einem Bereich, in dem sich ein Sammler für Luftschadstoffe befindet.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
