Rot sehen viele Radfahrer, wenn es um die Fahrradfreundlichkeit in Dortmund geht. © Peter Bandermann
Fahrradklima-Test des ADFC
Radfahren - Nur eine große Großstadt ist noch schlechter als Dortmund
Beim Fahrradklima-Test des ADFC landet Dortmund auf dem vorletzten Platz der deutschen Städte über 500.000 Einwohner. Bei den schlimmsten Schmerzpunkten tritt die Stadt auf der Stelle.
1390 Radfahrer nutzten im Herbst vergangenen Jahres die Gelegenheit, beim regelmäßigen Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) ihre Meinung zum Thema Fahrradfahren in Dortmund zu äußern. Sie vergaben auf einer Schulnoten-Skala eine Durchschnittsnote von 4,4. Es fehlt also nicht viel zum „Mangelhaft“. Damit haben sich die Noten seit 2012 im Zwei-Jahres-Rhythmus regelmäßig verschlechtert - angefangen mit der Note 3,9 ging es kontinuierlich bergab.
Der komplette Fahrradklima-Test ist im Internet abrufbar.
Vorletzter Platz im Städteranking
Auch im Vergleich mit anderen Großstädten schneidet Dortmund schlecht ab. Bundesweit landet Dortmund unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern auf dem vorletzten Platz. Nur in Köln wurden noch schlechtere Noten vergeben.
Besonders in der Kritik stehen in Dortmund erneut die Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen, die zu geringe Breite der Radwege und die Radwegeführung an Baustellen.
Der überwiegende Teil der Umfrage-Teilnehmer gab an, dass Radfahren in Dortmund eher Stress ist. Spaß macht es weniger als jedem Dritten. Kritisiert wird von der großen Mehrheit auch, dass man als Radfahrer von den anderen Verkehrsteilnehmern nicht ernst genommen wird.
Fahrrad-Förderung wird vermisst
Was den Verkehrsplanern und Radfahr-Kümmerern in der Stadtverwaltung besonders zu denken geben müsste: Viele Teilnehmer beklagen, dass es in jüngster Zeit kaum Fahrrad-Förderung in Dortmund gab. Die Note ist hier von einer 3,7 im Jahr 2012 auf 4,7 gesunken.
Fast in allen abgefragten Punkten - von der Reinigung der Radwege bis zu Konflikten mit dem Autoverkehr - haben sich die Einschätzungen verschlechtert. Einen Aufwärtstrend gibt es nur durch eine geringere Zahl an Fahrraddiebstählen. Positiv bewertet wird auch die große Zahl an Leihfahrrädern und dass die meisten Einbahnstraßen von Radfahrer in Gegenrichtung befahren werden dürfen.
Negativ angemerkt wird, dass meist nur bestimme Gruppen der Bevölkerung als Fahrradfahrer unterwegs sind - welche, wird nicht näher ausgeführt.
Wenig familienfreundlich
Gesondert ermittelt wurde beim aktuellen Fahrradklima-Test die Familienfreundlichkeit. Auch hier liegt Dortmund durchweg unter dem Durchschnitt der anderen Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern.
Weniger als zehn Prozent der Teilnehmer gaben an, dass man selbst Kinder im Grundschulalter ohne schlechtes Gewissen alleine Rad fahren lassen kann. Eine große Mehrheit rät deshalb davon ab, Kinder allein mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen.
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