Neue Konzepte auf Basis alter Entwürfe: Oberbürgermeister Thomas Westphal hat nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands darüber informiert, wie es mit einer möglichen Ansiedlung der Fachhochschule im Hafen und der Nutzung der Hoesch-Spundwand-Brache weitergehen könnte.
Der OB möchte den nächsten Schritt zur Hafen-Planung schon im September machen. Ein Konzept soll es gemeinsam mit dem NRW-Wissenschaftsministerium bereits im Herbst geben - und mit dem enttäuschten Smart-Rhino-Investor Thelen sind neue Gespräche zum HSP-Areal vereinbart.
Zurück in die Zukunft - so könnte Westphals städtebauliche Vision umschrieben werden. Denn er informierte zwar über die Gründung zweier neuer Projektgruppen zum Thema Smart Rhino. Die „eine Arbeitsgruppe hat sich bereits gebildet - mit D-Port als Grundstücksbesitzer, der Fachhochschule und der Stadt Dortmund“, erklärte der OB. Ihre Aufgabe sei, „zu konkretisieren, wie die Raumbedarfe der Fachhochschule in die Speicherstraße integriert werden können“. Später stoßen Vertreter des Landes hinzu.
Die zweite Gruppe - die Steuerungsgruppe des Rats - tagt erstmals am 29. August. Alle Fraktionen werden sich hier mit dem Sachstand zum Hafen und der Entwicklung des HSP-Areals befassen.
„Entwurf, den wir 1:1 umsetzen wollen“
Aber die Anknüpfungspunkte beider Projektgruppen liegen in der Vergangenheit: „Die Grundlage ist der städtebauliche Entwurf des Kopenhagener Büros Cobe, weil das alle überzeugt hat und ein hervorragender Entwurf ist, den wir 1:1 umsetzen wollen“, erklärte Westphal zum Thema Hafen.
Dieses Festhalten an den bestehenden Planungen ermöglicht, die Vorbereitung des Bebauungsplans so weiterlaufen zu lassen wie bisher. „Da wird nichts verändert und nichts aufgehalten“, erklärte Westphal.
Der OB will für die September-Sitzung des Rats eine Vorlage einbringen, der dann nur noch die sogenannte Offenlegung des Bebauungsplans folgen soll. Das heißt: Danach wird der Bebauungsplan einen Monat lang öffentlich ausgelegt, dann geht er - in der Regel zum letzten Mal - in die Gremien und wird dort beschlossen.
Neben einem Zeitgewinn hat so ein Vorgehen politische Vorteile: In der Tat ist der Cobe-Entwurf bei allen demokratischen Parteien anerkannt - keine Fraktion will hinter dieses Konzept für die Speicherstraße zurückfallen. Und auch der Widerstand der CDU gegen die FH-Pläne im Hafen würden so geschickt umschifft. Das ursprüngliche Planungs-Prozedere wird ja weiterverfolgt - eine zentrale Forderung der CDU-Ratsfraktion.
„Campusähnliche Struktur“
Zugleich geht Thomas Westphal davon aus, dass die Ansiedlung der Fachhochschule trotzdem in die bestehenden Cobe-Planungen integriert werden kann. Die Gebäude würden zwar feststehen, eine Nutzung könne variieren, so seine Botschaft. Der Cobe-Entwurf überzeuge „durch seine campusähnliche Struktur“, für eine mögliche Ansiedlung der FH sei das „ein Pfund“, mit dem man wuchern könne, sagt Westphal.
Haken von vier Beteiligten
Der OB setzt auf CDU-Wissenschaftsministerin Ina Brandes als Verbündete: „Wir haben eine enge Abstimmung mit der Ministerin.“ Angedacht sei, „dass wir gemeinsam den Entwurf der möglichen Fachhochschulnutzung durcharbeiten und alle vier Beteiligten – D-Port, Stadt, FH und Land – einen Haken drunter machen und dann umsetzen. Wenn der Haken nicht drunter ist, wird das auch nicht umgesetzt. Aber das wird kein Konzeptlauf von mehreren Jahren sein, sondern wir haben uns fest vorgenommen, das jetzt im Herbst abzuschließen“, gibt Thomas Westphal einen Ausblick auf den möglichen Zeitraum.
Auch für die Umnutzung des HSP-Areals knüpft der OB an alte Konzepte an: „Das war schon konzipiert, bevor die FH dort integriert werden sollte – basierend auf einer modernen Mischung aus Wohnen und technologiebasiertem Gewerbe. Ein bisschen das Vorbild Phoenix See, aber im kleineren Maße.“ Ein Gesprächs-Termin mit Investor Thelen ist bereits vereinbart.
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