Der Firmensitz an der Ammerstraße war mittlerweile deutlich zu klein: 500 Quadratmeter, eine Halle und Büro. „Wir sind aus allen Nähten geplatzt und brauchen Fläche“, sagt Geschäftsführer Zeynel Ucan. Er ist Inhaber der Ecotherm Energie- und Umwelttechnik GmbH.
Unter diesem Namen firmiert der Fachbetrieb für Heizung und Sanitär. Auf der Suche nach einem neuen Standort wurde Ucan im Nachbar-Stadtbezirk fündig. Um den Jahreswechsel 2024/25 folgte der Umzug von Mengede nach Huckarde an die Huckarder Straße 291 – in ein früheres Autohaus.
„Wir haben hier sehr aufwendig saniert“, erzählt der Inhaber beim Besuch unserer Redaktion. „Komplett KfW 55, mit Photovoltaikanlage 30 Kilowatt plus in Kaskade Vaillant Wärmepumpen.“ Selbstbewusstsein und Stolz klingen in der Stimme des 45-Jährigen mit.
Neuer Standort in Huckarde
Der neue Unternehmensstandort ist gleichzeitig eine Visitenkarte für das seit 14 Jahren bestehende Unternehmen. 2000 Quadratmeter Fläche stehen nun zur Verfügung. Handwerk hat hier im sprichwörtlichen Sinn „goldenen Boden“: repräsentativ der Ausstellungsraum mit Sitzmöbeln, modern die sich nach hinten anschließenden Büros und Sozialräume. Allein das Lager im Untergeschoss ist mit 600 Quadratmetern schon größer als der vorherige Standort.
„Dort waren wir versteckt in einer Nebenstraße“, sagt Zeynel Ucan. „Hier sind wir an der Hauptstraße sichtbar und haben vorne schöne Parkplätze.“ 17 Mitarbeiter beschäftigt Ecotherm. „Wir arbeiten nur in Dortmund und Umgebung. Neubau, Wärmepumpen, erneuerbare Energien – Altbausanierungen machen wir halt auch.“
Und natürlich tausche das Unternehmen noch klassische Gasheizungen aus. So steht in den Lagerräumen Karton neben Karton – eben jene klassischen, aber modernen Gasthermen neben einer großen Anzahl Wärmepumpen.

Ecotherm ist eines von zwei Dortmunder Unternehmen mit dem Label des Vaillant-Kompetenzpartners. „Wir sind schon lange Vaillant-Platinkunde“, sagt Ucan. „Jetzt sind wir stolz darauf, Kompetenzpartner zu sein, weil wir sehr viele Wärmepumpen verbauen.“ Im Verbund mit dem Hersteller aus Remscheid berate Ecotherm auch beim Beantragen von Zuschüssen. Natürlich installiere sein Unternehmen auf ausdrücklichen Kundenwunsch auch Anlagen anderer Hersteller, wie Bosch, Viessmann oder Buderus.
Lieferengpässe, wie kurz nach Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes, gebe es jetzt nicht mehr. Unter den Kunden habe es Verunsicherungen gegeben. „Ein paar hatten richtig Angst“, sagt Zeynel Ucan. „Wir haben versucht, sie zu beruhigen. Da wird jetzt keiner kommen und die Heizung auseinanderbauen und sie im Kalten stehen lassen.“ Der Handwerksmeister ist indes überzeugt von der klimaschonenden Technik.
Ecotherm versteht sich als Dienstleister für Privatkunden, setzt auf Empfehlungsmarketing und nun auf die bessere Sichtbarkeit an der viel befahrenen Einfallstraße in die Dortmunder Innenstadt. Über Neuinstallationen hinaus übernehme seine Firma auch Wartungsarbeiten an bestehenden Anlagen. Und neben der Installation von Heizung, Solartechnik und Wärmepumpen zählen auch Badeinrichtungen und kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zum Portfolio.
„Zu tun haben wir genug, jede Heizungsfirma hat sehr viel zu tun im Moment“, sagt Zeynel Ucan. Deswegen will er auch personell expandieren. Es sei schon schwer, Mitarbeiter zu finden. „Qualifizierte Mitarbeiter gibt es nicht so viele“, erklärt er. „Wenn es die gibt, haben sie einen festen Job.“ Deswegen bilde Ecotherm aus, sorge selbst für den Nachwuchs.

Mit pünktlichen Gehaltszahlungen, kostenloser Arbeitskleidung, flexibler Urlaubsplanung und Bonuszahlungen wirbt Ucan um Personal. Für Mitarbeiterbindung, Teamgeist und gute Stimmung hat der Chef der gesamten Belegschaft auch schon einen gemeinsamen Urlaub in Antalya spendiert.
Sonnur Kalingas arbeitet seit 2020 bei Ecotherm. Im Büro ist sie für Auftragsbearbeitung, Mitarbeiter-Disposition und allgemeine Organisation zuständig. „Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit unserer neuen Immobilie, hier haben wir genug Platz“, sagt sie. Es sei ein tolles Arbeitsklima. „Der Chef ist großzügig. Er hat einen Grill gekauft. Freitag nach Feierabend schmeißen wir den an, dass alle gut ins Wochenende starten, weil die Woche manchmal stressig ist.“
Disziplin und Kundenzufriedenheit, darauf lege er Wert, sagt Zeynel Ucan. „Wenn man sich heutzutage selbstständig macht, muss man sehr gut organisiert sein und hinter dem stehen, was man macht.“ 1997 begann er eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker.
Nach der Lehre habe er noch ein paar Jahre als Angestellter gearbeitet. „Natürlich träumt man von der Selbstständigkeit und ich war da schon ziemlich fokussiert“, betont er. „Irgendwann habe ich dann diese Firma gegründet.“ Das war 2011. Nach 14 Jahren der Umzug. Privat ist der Mengeder seinem Heimatstadtteil treu geblieben. Dort lebt er weiterhin mit Frau und zwei Töchtern.