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Es tut sich was im Westpark: Eine Parkordnung kommt und zwei Baustellen sind schon da
Westpark
Immer wieder fühlen sich Anwohner des Westparks gestört, weil es vor allem nachts laut ist. Die Stadt will etwas dagegen tun. Vorher kümmert sie sich schon einmal um den Boden.
Die Frau blieb nicht lange, sie wollte nur etwas loswerden. In der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung (BV) Innenstadt-West Anfang Juli stellte eine Anwohnerin des Westparks sich und ihr Anliegen kurz vor und sprach dann weiter ins Mikrofon: „Was tun Sie gegen die Gesundheitsgefährdung im Westpark?“
Oberbürgermeister äußert Verständnis
Die Frage, die die hohe Lärmbelastung als Hintergrund hatte, ging an die Politiker der BV und an den Verwaltungsvorstand der Stadt. Auch ein anderer Anwohner war da, er kritisierte laut die Vermüllung, die Ruhestörung, das Parkplatzgesuche und das Westparkfest.

Auch die Salsa-Fläche wird durch Grünbau saniert. © Michael Nickel
Die Politiker in der BV hatten an diesem Nachmittag ebenfalls Fragen an den Verwaltungsvorstand. Ob es von der Verwaltung ein Konzept insbesondere gegen die Lärmbelästigung gebe? Oberbürgermeister Ullrich Sierau äußerte Verständnis für die Probleme der Anwohner, die mit Lärm und Dreck zu kämpfen haben.
Die Parkordnung muss auch kontrolliert werden
„Es gibt heute schon eine Bestreifung durch das Ordnungsamt“, sagte er. Das reiche aber nicht aus. „Eine Parkordnung muss entwickelt und diese auch kontrolliert werden“, so Sierau. Heißt: Die Stadt wird eine Parkordnung auf den Weg bringen, die genau regeln soll, was in welchem Maße erlaubt ist und was nicht.
Ein besonderer Schwerpunkt dürfte vor allem auf den Ruhestörungen nach 22 Uhr liegen, die in den aktuell warmen Sommernächten keine Seltenheit sind. Allerdings, betonte Sierau, müsse diese Ordnung „stadtverträglich“ sein.
Die einen wollen feiern, die anderen wollen Ruhe
Die unterschiedlichen Menschen, die in den Westpark kommen, haben unterschiedliche Interessen. Diejenigen, die sich vormittags in Ruhe sonnen wollen, haben womöglich nicht viel gemein mit denen, die am Wochenende die warmen Nächte fürs Grillen, Feiern und Musikhören nutzen wollen. Seit 2016 stehen diese Probleme schon auf der Tagesordnung des Runden Tisches Westpark, einem regelmäßigen Treffen von Politik, Verwaltung und Anwohnern.
Dass es bislang keine Ideallösung insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene gibt, bestritt auch Schuldezernentin Daniela Schneckenburger nicht: „Wir sind im Bezirk nicht arm an Einrichtungen für Kinder und Jugendliche“, sagte sie in der BV-Sitzung. „Es gibt auch Angebote für junge Erwachsene. Aber ob die geeignet sind, um dort Sommerabende zu verbringen, darf in Frage gestellt sein.“
Bauzäune stehen auf den Liegewiesen
Während derzeit also eine formelle Baustelle in der Verwaltung liegt, stehen seit einigen Wochen ganz reale Baustellen im Westpark. So wird seit Mitte Juni die Salsa-Fläche saniert, auf der normalerweise jeden Freitag getanzt wird. Die Stadt plant hier eine Fertigstellung für Ende des Monats.

Kein Durchkommen: Zwei Liegewiesen im Westpark sind seit Mitte Juli abgesperrt. © Michael Nickel
Zudem sind seit Mitte des Monats Flächen umzäunt, sodass Besucher zwei Liegewiesen im nordwestlichen Bereich des Westparks, direkt hinter dem Eugen-Krautscheid-Haus, nicht nutzen können. Auf Anfrage teilte Stadtsprecher Frank Bußmann mit, dass es sich um sogenannte Bodenmeliorations-Maßnahmen handele, die durch Tiefenlockerung mittels Lüften, Lockern und Nachsäen zu einer Bodenverbesserung führen soll.
Stimmt die Witterung, stimmt der Zeitplan
„Die Absperrung der umzäunten Flächen dient dem nachhaltigen Erfolg der Maßnahme“, so Bußmann. Wie lange die Bauzäune stehen bleiben müssen, ist noch nicht klar. „Der Erfolg ist maßgeblich von der Witterung abhängig“, teilt Bußmann mit. „Die Fläche wird wieder freigegeben, wenn die Nachsaat zu einer geschlossenen Grasnarbe geführt hat.