Die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) haben die Modernisierung ihrer bestehenden Stadtbahnflotte vorangebracht. Laut einer Mitteilung des Verkehrsunternehmens ist die erste überarbeitete Bahn des „B-Wagen-Projekts“ Anfang Juli aus Leipzig eingetroffen. In Betrieb genommen werden kann sie allerdings noch nicht.
Bevor diese Bahn in den Linienbetrieb übergehen kann, muss sie einen komplexen Abnahmeprozess durchlaufen, der mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen wird.
Insgesamt erneuert und ersetzt DSW21 im Rahmen des „B-Wagen-Projekts“ 98 Fahrzeuge. Das Unternehmen investiert dafür rund 250 Millionen Euro. Die Modernisierung von Bestandsfahrzeugen verspricht dabei im Vergleich zum Kauf neuer Fahrzeuge erhebliche finanzielle Einsparungen. „Kosten in Höhe von rund 3,3 Mio. € für ein Neufahrzeug stehen Modernisierungskosten in Höhe von knapp 2 Mio. € pro Bestandsfahrzeug gegenüber – bei 64 Fahrzeugen ergibt das eine Ersparnis von rund 85 Mio. €“, rechnet DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger vor.
Umbau in Dortmund
Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist auch die Nachhaltigkeit. Durch die Weiterverwendung existierender Fahrzeugstrukturen können etwa 2.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Projekt erhielt 2023 den „ZfK-Nachhaltigkeitsaward“.
Die modernisierten Bahnen sollen den Passagieren denselben Komfort und dieselben Sicherheitsstandards bieten wie neue Fahrzeuge. Neue Features wie verbesserte Lüftungssysteme und Energieeffizienz kommen hinzu.

Die Modernisierungsarbeiten für die folgenden 63 Bahnen werden größtenteils in der Stadtbahnwerkstatt von DSW21 in Dortmund durchgeführt. Die erste umgebaute Bahn wurde als Prototyp wie auch die neuen Bahnen von der Firma HeiterBlick in Leipzig hergestellt. So konnten wertvolle Erfahrungen für die bevorstehenden Umbauten gewonnen werden.
Bonner Wagen ausgemustert
Bis die erste modernisierte Bahn in den Linienbetrieb gehen kann, steht noch eine aufwendige technische Abnahme an. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 sollen die ersten Fahrgäste mit der Bahn fahren können und - so DSW21 - werden dann nicht erkennen können, ob sie einer neuen Hochflurbahn oder in einem komplett modernisierten Fahrzeug sitzen.
Die Flotte von DSW21 soll bis 2031 auf insgesamt 145 Fahrzeuge anwachsen. Dabei werden 98 Hochflurbahnen auf verschiedenen Linien im Einsatz sein und 47 Niederflurbahnen ergänzen das Angebot. Die zehn Bahnen des Typs B100, die „Bonner Wagen“, werden als einzige nicht modernisiert, da eine Überarbeitung aufgrund ihres Alters und Zustandes nicht mehr sinnvoll ist. Diese Fahrzeuge wurden inzwischen ausgemustert und teilweise für unterschiedliche Zwecke verwendet, darunter Übungen zum Thema Terrorabwehr und Brandschutz.