Zu zweit geht es deutlich einfacher. Und so stellen die beiden Brüder die neue Kaffeemaschine gemeinsam auf den Tresen. Doch im Nachfolger des „Hexenkessel“ bieten Till und Felix Feldkamp den Gästen bald in einem Barbereich nicht nur koffeinhaltige Heißgetränke oder auch Pils an.
Denn es ist nicht das Einzige, das sich zum 15. März in der Kaiserstr. 92 ändert. An diesem Tag soll das Restaurant „Brüderlich“ eröffnen – falls nichts dazwischenkommt. „Im Moment ist das realistisch“, sagt Felix Feldkamp. Das letzte Hindernis seien Angelegenheiten bei der Strominfrastruktur.
Knapp zwei Wochen vor dieser geplanten Eröffnung ist bereits ersichtlich, dass hier ein frischer Wind weht: die blaue und orange Wandfarbe ist einem gemütlichen Dunkelgrün gewichen. Was noch aussteht, ist der Feinschliff: von der Dekoration bis zu den abschließenden Arbeiten am Barbereich.
"Barfeeling soll aufkommen"
Hier gibt es demnächst Pils aus sechs Zapfhähnen. Hinzukommen weitere Biere aus der Flasche, sodass sich das Angebot auf insgesamt 20 Sorten abrundet. „Eine neue Brauerei kommt auch noch infrage“, verrät Felix Feldkamp. Dafür müssten allerdings noch Gespräche geführt werden.
Weitere Änderung zum „Hexenkessel“: Im Eingangsbereich können Getränke und Snacks verzehrt werden. „Da soll ein Barfeeling aufkommen“, sagt Till Feldkamp. Sein Bruder betont jedoch zugleich den Schwerpunkt ihres gemeinsamen Gastronomie-Projekts: „An erster Stelle steht, dass es ein Restaurant ist.“
Ab Mitte März soll im Restaurantbereich auf der Empore erst mal eine kleine Menükarte auf den Tischen liegen. „Wir müssen schauen, wie es läuft“, sagt Till Feldkamp. „In der ersten Woche wollen wir das Angebot jedoch verfeinern.“

"Kochen, was Gäste wollen“
Fest steht schon, dass vier Burger serviert werden sollen – von Beef bis vegan. Falls Gäste zusätzliche vegane oder vegetarische Angebote vermissten, mögen sie das „Brüderlich“-Team gerne ansprechen. So verspricht Felix: „Wir wollen das kochen, was unsere Gäste wollen.“ Damit wollen sie die Vielfalt im Kaiserviertel abdecken.
Dazu gehören saisonale Zutaten wie Pfifferlinge oder Grünkohl, aber auch ein klassischer Mittagstisch. „Damit wir auch die Büros und Kanzleien ansprechen“, sagt Till. Serviert werde dann „was Gut-Bürgerliches“, ergänzt sein Bruder und nennt zwei Beispiele: Kartoffelmöhrenstampf oder Linsensuppe.
Aber auch Pasta-Gerichte, Salate oder Kaffee und Kuchen wollen die Feldkamps anbieten. „Wir wollen als Nahversorger bekannt werden“, erklärt Felix, der gelernter Koch ist. Dafür hat er eine Küche zur Verfügung, die dank eines Durchbruchs zu einer ehemaligen benachbarten Hausverwaltung nun 25 bis 30 Quadratmeter mehr Platz hat.

Treffpunkt für Kaiserviertel
Insgesamt umfasst das Brüderlich einen Bar-, einen Außen- sowie einen Restaurantbereich. Dahinter befindet sich noch ein Gesellschaftsraum für bis zu 50 Personen. Geburtstage, Tagungen oder Betriebsfeiern können hier stattfinden – und durch ein Buffet versorgt werden. Im Keller befindet sich zudem eine Kegelbahn.
Falls es demnächst ausreichend Personal gebe, dann solle es zusätzlich noch ab 9 Uhr einen Frühstückstisch geben. Damit böte das Brüderlich eine lange Verweildauer für die hiesigen Gäste an. Genau das sei auch ein Konzept, so Felix: „Wir wollen ein Restaurant, aber auch ein Treffpunkt für das Kaiserviertel werden.“
Dass es dafür eine Nachfrage im Kaiserviertel gebe, könne ihr Vater Frank Feldkamp bestätigen. Er führt die „Küchenwirtschaft Bismarck“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Und versichert, dass sein Lokal jeden Tag voll sei. Bald findet er eine gastronomische Entlastung und Konkurrenz zugleich – durch seine Söhne.
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