Das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund befindet sich am Hohen Wall in der City. © Kevin Kindel
Coronavirus
Erneute Verwirrung: Wie zählt die Stadt Dortmund die Corona-Toten?
Im April ist ein Statistik-Fehler der Stadt Dortmund aufgefallen. Nach weiteren Corona-Todesfällen gibt es nun erneut Auffälligkeiten in den Fallzahlen, die täglich veröffentlicht werden.
Für Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, wird kein konkreter Tag medizinisch bestimmt, seit dem sie tatsächlich gesund sind. Dennoch veröffentlicht die Stadt Dortmund täglich eine Zahl derjenigen, die die Krankheit überstanden haben und als genesen gelten.
Dazu zieht die Stadtverwaltung die Zahl der Neuinfektionen vor jeweils 14 Tagen heran. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass jeder Patient die Erkrankung nach diesen zwei Wochen überstanden hat. Allerdings gibt es auch Dortmunder, die an Covid-19 sterben. Sieben Tote nennt die Stadt Dortmund aktuell, das Robert-Koch-Institut nennt seit Monaten zwei weitere Corona-Opfer.
Diese einzelnen Personen führen zu Auffälligkeiten in den Statistiken - im April fiel unserer Redaktion erstmals auf, dass die Fallzahlen nicht genau passten. Nun gibt es erneut Verschiebungen. Am 10. Juni sind nach langer Zeit wieder zwei Corona-Todesfälle veröffentlicht worden. Doch die Genesenen-Zahl stieg weiterhin entsprechend der Neuinfektionen vor zwei Wochen an.
Am 17. Juni wurde dann bekannt, dass eine weitere Person, eine 73-jährige Frau, in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben ist. Erneut wurde der rechnerische Wert der wieder gesunden Personen nicht angepasst.
„Unnötiger Zeitverzug“ bei tagesaktueller Zuordnung
„Die tagesaktuelle Todesfallmeldung kann nicht immer zum Zeitpunkt der Meldeabfrage an die Öffentlichkeit einem bestehenden Fall zugeordnet werden“, sagt Stadtsprecherin Katrin Pinetzki auf Anfrage: „Das würde einen unnötigen Zeitverzug mit sich bringen.“
Die Stadtverwaltung nutzt nach ihrer Aussage einen komplexen Rechenweg, um die aktuelle Fallzahl zu ermitteln: Von der summierten Gesamtfallzahl vom Tag der Meldung wird die Gesamtfallzahl 14 Tage zuvor ohne damalige Todesfälle abgezogen. Schließlich subtrahiert man noch die Todesfälle des „zuletzt aktuellen Meldetags“.
Das führt dazu, dass bis zum Mittwoch (24.6.) die Zahl der statistisch Neu-Genesenen mit den Neu-Infizierten vor 14 Tagen zusammenpassten. Doch zwei Wochen nach den beiden Todesfällen des 10. Juni, also am 24. Juni, waren zwei Genesene weniger aufgeführt. Wer vor zwei Wochen gestorben ist, zählt also jetzt erst als nicht-genesen.
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