Grippewelle in Dortmund angekommen „Karneval wird alles nochmal verschlimmern“

Erkältung, Influenza und Co.: Viele Dortmunder liegen aktuell flach
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Wer gerade niemanden im Umfeld hat, der von einer Erkältung oder einem Grippevirus ins Bett gezwungen wird, der gehört gefühlt zur Ausnahme. In Dortmund und Umgebung sind aktuell viele Menschen krank. Von 408 Fällen in der zweiten Januarwoche sind die Krankmeldungen laut AOK wegen des Influenza-Virus auf 1.491 Fälle Anfang Februar angestiegen. Diese Zahlen beziehen sich nicht nur auf Dortmund, sondern auf den gesamten Kreis Westfalen-Lippe, in den Dortmund fällt.

In die Praxis von Hausärztesprecher Dr. Prosper Rodewyk in Dortmund-Hörde kommen vor allem Menschen mit den klassischen Grippe- und Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. „Es ist die gleiche Grippewelle, die in den Wintermonaten 2024 in Dortmund ausgebrochen war.“

Es handelt sich um den normalen Influenza-Virus, der meist in den kalten Monaten die Runde macht. „Interessanterweise geht Corona immer dann zurück, wenn Influenza gerade stark ist“, sagt Rodewyk. Zu Coronazeiten sei man noch von der Sorge ausgegangen, Corona und Influenza würden in Zukunft die Krankenhäuser überlasten. „Dass das nicht eingetreten ist, ist auf jeden Fall positiv“, sagt Rodewyk.

Karneval als Viren-Spreader

Diese Grippewelle wird wohl auch noch etwas andauern. „Vor allem die bevorstehenden Karnevals-Feiertage werden den Krankenstand nochmal in die Höhe schießen lassen“, prognostiziert Dr. Rodewyk. Um sich an Karneval nicht auch noch anzustecken, empfiehlt der Dortmunder Hausarzt, vor allem Indoor-Veranstaltungen zu meiden. „Bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel kann Masken-Tragen und nicht zu eng an Leute herangehen, ebenfalls helfen.“

FFP2-Masken hängen an einer Türklinke.
FFP2-Masken können auch jetzt zum Schutz vor dem Anstecken in zum Beispiel öffentlichen Verkehrsmitteln helfen. (Symbolbild) © dpa

Zusätzlich zu Influenza, ein Virus dessen Verlauf meist schwerer ist als der grippaler Infekte, sind auch Atemwegserkrankungen wie der RS-Virus an der Tagesordnung. Das bestätigen sowohl Dr. Rodewyk als auch die AOK. „Die Erkrankungen der Atemwege machen aktuell rund 32 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitsfälle aus“, so die AOK.

Die AOK empfiehlt, sich auch jetzt noch gegen den Influenza-Virus impfen zu lassen. Die beste Zeit zum Impfen wären zwar die Monate Oktober bis Mitte Dezember, da es ca. 14 Tage dauert bis der Impfschutz vom Körper aufgebaut wurde, jedoch lohnt sich eine Impfung auch jetzt noch. „Die STIKO empfiehlt die Impfung Risikogruppen, also Menschen ab 60 Jahren oder Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko. Dazu gehören Schwangere und chronisch Kranke in allen Altersgruppen“, so die AOK.

Ein Licht am Ende des Tunnels sieht der Dortmunder Hausarzt Dr. Rodewyk dennoch: „Wenn es Mitte März dann langsam wärmer wird, sollten die Krankheitsfälle auch langsam wieder zurückgehen.“