In seinem Jaguar Mark V, hinter dessen Steuer ursprünglich der Milliardär John D. Rockefeller III gesessen hatte, durch den Iserlohner Norden und Schwerte fahren - so behalten viele den Drüpplingser Unternehmer Freddie Rausch vor Augen, der am 5. Januar im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Beruflich gestartet mit einer Lehre als Schriftenmaler, leitete er die Werbeabteilung von Coca Cola in Dortmund und Bochum, um schließlich die eigene Firma „Außenwerbung Ruhr Rausch“ zu gründen und mit Erfolg zu entwickeln.
Bekannt als Karnevalist
„Ich habe gelebt!“ Mit diesem Satz war die Todesanzeige von Freddie Rausch in dieser Zeitung überschrieben, dessen Wohnhaus in Drüpplingsen durch seinen alpenländischen Stil hervorstach. Neben dem einzigartigen Rockefeller-Jaguar von 1949 hegte und pflegte er dort auch den Urvater dieser Luxusmarke, einen Austin Swallow vom Baujahr 1930, den er aus England herüberholen konnte.

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde der Gestorbene vor allem als Karnevalist. Aktiv war er allerdings nicht in Hennen, sondern in Dortmund, wo er 16 Jahre lang als Vorsitzender die Deutsche Bühne von 1878 leitete, deren Veranstaltungen oft im Freischützsaal stattfanden. Fast 40 Jahre lang war er zudem Mitglied des Närrischen Rates ehemaliger Prinzen und Freunde, zu dessen Ehrenmitglied er 2020 ernannt wurde.
Retter des Gasthofs Finkhaus
Freddie Rausch ließ es sich aber nicht nehmen, regelmäßig auch eine Prunksitzung im Hennener Karneval zu erleben und dabei andere Drüpplingser mitzubringen. Am Rande der Veranstaltung nahm er dann jedesmal den damaligen langjährigen Sitzungspräsidenten Günter Braun zur Seite, um ihm den Großen Jahresorden des Närrischen Rats Dortmund mit dem emaillierten Dortmunder Wappenadler zu verleihen.

Immer wieder gern erzählt wird im Ortsteil auch die Legende von der Rettung des Alten Gasthofs Finkhaus. Als das 1834 gegründete Lokal, das als ältestes in ganz Iserlohn galt, vor dem Aus stand, wurde es von dem Unternehmer gekauft. Er versetzte das Objekt, das zuvor als Dorfdisko gedient hatte, in seinen Ursprungszustand zurück. Jahrzehntelang konnte man dort italienische Küche genießen. Erst vor einigen Jahren wurden die Räume zu Wohnzwecken umgebaut.
Fußballer und Boxsportler
Freddie Rausch war außerdem als Sportler aktiv und engagiert. Als Jugendlicher spielte er im Dortmunder Süden Fußball beim SV Wambel. Über den Boxclub Brackel kam er mit 15 Jahren zum Boxring Süd-Ost Dortmund, wo er über 100 Kämpfe bestritt. Mit 21 Jahren übernahm er für fünf Jahre die Leitung des Boxsportvereins, kämpfte aber noch bis zum 31. Lebensjahr aktiv.
Letzte Ruhestätte in Hennen
Zuletzt lebte Freddie Rausch in einem Seniorenzentrum in Hennen. Seine letzte Ruhestätte fand er am Dienstag (16.1.) auf dem Evangelischen Friedhof in Hennen.