Enttäuschung in Brackel Lange geforderter Parkplatz kommt nicht - es droht weiter Chaos

Dortmunder Löwen: Lange geforderter Parkplatz kommt vorerst nicht
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Enttäuschung für den Fußballverein Dortmunder Löwen - Brackel 61, die Brackeler Politik und viele Anwohner des Braukswegs: Der von allen geforderte Parkplatz mit Anbindung an die Hannöversche Straße kommt nicht. Das geht aus einem Schreiben hervor, das der Verein nun von der Stadtverwaltung erhalten hat und das von den Stadträten Birgit Zoerner und Arnulf Rybicki unterzeichnet ist. Der Brief ist die Antwort auf eine entsprechende Anfrage des Vereins vom Februar 2024.

Darin heißt es, es sei unstrittig, dass am Brauksweg ein hoher Parkdruck zu verzeichnen sei, aber nach Abbau der Container, die vorübergehend als Ersatz-Umkleidekabinen genutzt worden waren, habe sich die Situation wieder etwas entspannt. Die Situation an dieser Sportanlage sei mit vielen anderen im gesamten Stadtgebiet vergleichbar. Anders als an anderen Sportstätten sei im Umfeld der Löwen-Anlage aber das Parken im umliegenden Gewerbegebiet möglich. Die Nutzungszeiten des Sportplatzes decken sich im Regelfall nicht mit den Betriebszeiten der im Gewerbegebiet ansässigen Unternehmen.

Michael Lange und Hans Walter von Oppenkowski (v.l.) wünschen sich einen Parkplatz auf der Grünfläche zwischen Hannöversche Straße und dem Sportplatzgelände - wohl vergebens.
Michael Lange und Hans Walter von Oppenkowski (v.l.) wünschen sich einen Parkplatz auf der Grünfläche zwischen Hannöversche Straße und dem Sportplatzgelände - wohl vergebens. © Andreas Schröter (A)

Die Verwaltung prüfe, ob eine direkte Fußwegverbindung zwischen der Oberste-Wilms-Straße und dem Sportplatzgelände möglich sei. Und weiter: „Ungeachtet der erläuterten Sachlage sehen wir aber die Schaffung einer neuen Parkplatzanlage auch angesichts der damit einhergehenden Flächenversiegelung kritisch - auch wenn der Bebauungsplan dort eine solche Fläche vorsieht.“

Vor dem dargelegten Hintergrund werde die Schaffung einer neuen Parkplatzanlage derzeit nicht weiterverfolgt. Der Vorsitzende der Dortmunder Löwen, Michael Lange, ist entsetzt über diese Aussagen. Niemand in der Verwaltung habe sich offenbar die Mühe gemacht, die Argumente des Vereins noch einmal zu prüfen. Er halte die Begründungen der Verwaltung für schwach. Aus seiner Sicht sei es nicht möglich, einen Weg vom Sportplatz zum Gewerbegebiet anzulegen.

Das sieht Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke (SPD) genauso. Er wolle noch einmal mit SPD-Ratsvertreter Roland Spieß und auch mit OB Thomas Westphal über das Thema sprechen. Der jetzt vorhandene kleine Parkplatz decke den Bedarf bei Weitem nicht ab. Und das Argument mit der Flächenversiegelung greife auch nicht - schließlich gebe es auch Parkplatzlösungen - etwa mit Rasengittersteinen -, bei der keine Fläche versiegelt werde. Wenn die Verwaltung ehrlich wäre, so Monecke, würde sie zugeben, dass allein die hohen Kosten die Planungen verhindern. Vor etwa zehn Jahren habe die Kostenschätzung für einen solchen Bau bei 500.000 Euro gelegen. Das dürfte mittlerweile doppelt so hoch sein.

Die Bezirksvertretung Brackel sei bereit, eigene Mittel für das Vorhaben beizusteuern. Monecke: „Wenn wir das Thema nicht angehen, werden die Beschwerden von Verein, Politikern und Anwohnern weitergehen.“

Erst im März 2023 hatte Anwohner Wilhelm Stehling auf die katastrophale Verkehrssituation am Brauksweg hingewiesen. Stehling hatte damals deutlich gemacht, dass er keinesfalls den Verein angreifen wolle, der in seinen Augen in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich arbeite und einen enormen Aufschwung genommen habe. Aber gerade das verschärfe das Problem, weil immer mehr Menschen über den schmalen Brauksweg zum Vereinsgelände drängen.

Auch er warb für die Anbindung des Sportplatz-Geländes an die Hannöversche Straße. Sichergestellt müsse dabei allerdings sein, dass Schleichverkehre über den Brauksweg bis hin zum Westheck unterbunden werden - etwa durch Abpfostung des Braukswegs.

Das alles scheint jedoch in weite Ferne gerückt zu sein.