Künstlerin Bruni Braun in ihrem Arbeitsraum - am 11. Juli wäre sie beinahe dem Enkeltrick auf den Leim gegangen. © Erich Braun

Enkeltrick

Dortmunderin (79) wehrt Betrügerin ab - „Die machen das ganz schön raffiniert“

Immer wieder versuchen Betrüger, älteren Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Bruni Braun (79) aus Scharnhorst tappte beinahe in die Falle. Hier erzählt sie ihre Geschichte - und warnt.

Scharnhorst

, 22.07.2021 / Lesedauer: 3 min

Trick-Anrufe können jeden treffen - das musste nun auch Bruni Braun aus Scharnhorst erfahren: „Ich hab mir früher immer gedacht, sowas gibt es nur im Fernsehen. Wer fällt denn auf sowas rein? Aber jetzt weiß ich: Die machen das ganz schön raffiniert“, so die 79-Jährige. Nun will sie andere Senioren vor der Masche warnen.

Ein Anruf mit unterdrückter Rufnummer machte die Künstlerin am 11. Juli stutzig - dennoch nahm sie den Hörer ab und wurde zunächst von einem undefinierbaren Rauschen, dann von einer „weiblichen Stimme, die sich jung, aber weit entfernt anhörte“ begrüßt. Als Braun nach dem Namen der Anruferin fragte, antwortete die schlicht: „Wer aus deiner Familie könnte dich wohl anrufen?“

Anruferin bat um 20.000 Euro

Bruni Braun überlegte kurz, dachte an ihre Nichte und entgegnete: „Sarah, bist du es?“ Die Anruferin widersprach nicht. „Ich bin in Essen und dachte, ich könnte mal eben vorbeikommen und dich besuchen“, sagte die Fremde.

Das kam Bruni Braun etwas seltsam vor, denn Sarah ist Lehrerin, es sind Ferien, sie hat einen Ehemann und ein ganz kleines Kind: Was sollte sie alleine in Essen machen?

Braun lehnte den Überraschungsbesuch höflich ab, woraufhin die Anruferin beteuerte, dass sie sie dringend sprechen müsste - und bis Mittwoch 20.000 Euro brauche.

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Die Seniorin war sich unsicher - war es vielleicht doch nicht die echte Sarah? „Sie hat ein wunderschönes Haus, meinem Wissen nach ohne Hypotheken, sodass sie leicht zur Bank hätte gehen können und nicht versuchen müsste, sich Geld bei mir zu leihen“, so Braun.

Während sie sich dafür rechtfertigte, dass sie nicht spontan 20.000 Euro verleihen könne, wurde ihr klar, dass es sich nicht um die echte Nichte handeln könne. Auf den Ausruf: „Du bist überhaupt nicht Sarah!“ entgegnete die Anruferin in bösem Tonfall „Wenn man in Not ist, dann lässt die Familie einen hängen! Is‘ ja klar“ - und legte auf.

Polizei rät, sich zur Geldübergabe zu verabreden

Daraufhin rief Bruni Braun direkt die echte Sarah an, die sich gerade auf einem Reitausflug befand. „Da hatte ich also richtig vermutet, das war eine freche Variante des ,Enkeltricks‘ gewesen, die ich sofort der Polizei gemeldet habe!“, so die Seniorin.

Der Vorfall werde laut den Beamten an die Kriminalpolizei weitergeleitet, die könne aber nicht viel ausrichten, denn bei unterdrückten Nummern, so sagte man ihr, seien die Ermittlungen schwierig.

Besser wäre es gewesen, sie hätte sich zur Geldübergabe verabredet und die Polizei dorthin geschickt, um die Betrügerin dingfest zu machen.

Nach dem Telefonat war ihr etwas mulmig - war der Polizist, mit dem sie gesprochen hatte, überhaupt ein echter Polizist? Ein zweiter Anruf auf der Dienststelle sorgte für Beruhigung. Für den nächsten Betrugs-Anruf ist Bruni Braun nun jedenfalls gewappnet: „Da bin ich schlauer - und werde den Anrufer in die Falle locken!“

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