Westenhellweg
"English Shop" verkauft britische Lebensmittel und Souvenirs
In Dortmund eröffnet Ende September ein Geschäft für Briten und Fans britischer Produkte: Der "English Shop" verkauft britische Kekse und Zeitungen, Baked Beans, Cider und Souvenirs mit der Union-Jack-Flagge. Für den neuen Standort hat sich das Unternehmen ganz bewusst entschieden.
Noch ist das Ladenlokal am Westenhellweg 136 verwaist. Auf zwei Schildern im Fenster steht aber, wer hier einzieht: Das Unternehmen von Alexander McWhinney, einem gebürtigen Schotten. Er gründete 1995 in seiner Wahlheimat Köln den ersten English Shop, seit 2013 gibt es einen Laden in Bonn. Nun folgt Dortmund als dritte Filiale.
Wieso, erklärt Victoria Weatherall, Operations Managerin des Unternehmens, das auch im Großhandel tätig ist: Sie und McWhinney seien 2012 durchs Ruhrgebiet gereist, um einen weiteren Standort zu suchen. Im Dezember landeten die beiden in Dortmund. „Der BVB spielte gegen Bayern, der Weihnachtsmarkt lockte – und die Stadt hatte eine Energie, die uns sofort ansprach“, sagt Weatherall. „Ich hatte gleich das Gefühl, dass Dortmund der perfekte Standort für den nächsten English Shop ist.“
Laden stand ein Jahr leer
Ob sich dieses Gefühl bestätigt und der Laden am westlichen Ende des Westenhellwegs genügend Besucher anzieht, wird sich zeigen. „Ich drücke die Daumen“, sagt Mehmet Kozanay, Inhaber des benachbarten Goldankaufs. Bis vor einem Jahr beherbergte die Nummer 136 einen Ein-Euro-Laden, seither steht der Laden leer. Kozanay hofft nun auf eine höhere Passanten-Frequenz. Die könnte es nicht zuletzt mit dem Start des Fußballmuseums geben, sagt Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Westfalen-Münsterland. Ob das Konzept des English Shops in Dortmund trägt, bleibe abzuwarten; es klinge aber zunächst „nicht schlecht“.
Britisch angehauchte Läden gab es in Dortmund schon mehrfach. Vor Jahren gab es etwa ein Geschäft für englische Lebensmittel namens „Little Britain“; es schloss aber ebenso wie 2014 die Buchhandlung „The Bookstore“ im Kreuzviertel. In Kurl betreiben John und Catherina Read ihr „Victoria‘s Cottage Café“, das sich an der Tradition englischer Tearooms orientiert. In Brechten kann, wer will, sich in einem „Country-Lovers-Cottage“ einquartieren und wie in Cornwall fühlen.
Nicht mit Pfund zahlen
„Das Besondere am English Shop“, sagt Victoria Weatherall, „ist, dass er den Kunden die Möglichkeit bietet, England zu besuchen – einfach, in dem sie unseren Laden betreten.“ Mit englischem Pfund zahlen könne man „leider“ nicht, Besucher seien aber „herzlich eingeladen“, mit den Mitarbeitern Englisch zu sprechen. 2000 Produkte soll es geben, auch irisches Guinness, amerikanischen Ketchup und schottische Kekse; vor allem aber britische Lebensmittel und andere Artikel.
Laut statistischem Landesamt IT NRW lebten Ende 2014 in Dortmund 906 britische Staatsbürger (einschließlich Nordirland). Sie kommen für Weatherall ebenso als Shop-Kunden infrage wie englische Touristen und deutsche England-Fans, die sich mit importierten britischen Produkten eindecken wollen.