
Philipp Kunz von City Fitness äußert sich mit weiteren Fitnessstudio-Betreibern zur aktuellen Preispolitik. © City Fitness
Energiekrise: Werden Dortmunds Fitnessstudios noch einmal teurer?
Hohe Energiekosten
Müssen Fitnessstudios ihre Mitgliedsbeiträge wegen der hohen Energiekosten erhöhen? Diese Befürchtung äußerte der Vorsitzende des Bundesverbandes Gesundheitsstudios Deutschland. Doch wie ist die Lage in Dortmund?
In der Corona-Pandemie ging für Fitnessstudios lange gar nichts, Sport in Innenräumen war zeitweise verboten. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) durften Kunden für die Lockdown-Zeit ihre Beiträge zurückverlangen.
Nun könnten für die Betreiber von Fitnessstudios weitere Sorgen hinzukommen: die Inflation, aber vor allem die Energiekrise. Theodor Stemper, Vorsitzender des Bundesverbandes Gesundheitsstudios Deutschland, sagte Anfang August, dass die immensen Kosten auch auf die Mitglieder von Fitnesscentern umgelegt werden müssten.
Der Stand in Dortmund
Doch wie ist die Situation in Dortmunder Fitnessstudios? Müssen Kunden bald höhere Mitgliedsbeiträge zahlen? Wir haben uns stichprobenartig bei ein paar Dortmunder Betreibern erkundigt. Beim Studio City Fitness in Eving (ehemals Fitness-Center Kopp) wird für die Mitglieder erst einmal nichts teurer.
Das sagt Philipp Kunz, Geschäftsführer der Fitness- und Gesundheitszentren GmbH & Co. KG mit Sitz in Recklinghausen, wozu auch das Dortmunder Studio gehört. Das liege daran, dass es sich dabei sowieso um ein höherpreisliches Fitnessstudio handele – angefangen mit den günstigsten Mitgliedschaften bei 49 Euro pro Monat.
Darüber hinaus versuche man, so energieeffizient wie möglich zu sein, zum Beispiel durch gezieltes Stoßlüften im Studio. „Die Sauna in Dortmund wird beispielsweise nur bei Bedarf betrieben“, so Kunz.
Man merke die Auswirkungen der Energiekrise zwar schon, aber man habe noch laufende Verträge, sodass sich die Preise noch nicht verändert hätten. Er rechne allerdings auch damit, dass die Energiekrise noch relevanter werden könnte.
Erneute Erhöhung käme bei Kunden nicht gut an
„Wir können jetzt nicht einfach nochmal die Preise erhöhen“, sagt Eugen Rukin, der Filialleiter vom Fitnessplace Dortmund. Zuletzt habe man den Mitgliedsbeitrag nach dem zweiten Lockdown im Juni 2021 anheben müssen, von 19,95 Euro auf 24,95 Euro – eine erneute Erhöhung würde bei den Kunden nicht gut ankommen.
Die Energie- und Gaskrise habe bisher noch nicht einen so großen Einfluss. Verschiedene Snacks wie Fitness-Riegel seien allerdings im Einkauf teurer geworden, sodass man für diese auch die Preise im Studio habe erhöhen müssen.
Und wie ist die Lage bei den großen Fitness-Ketten? „Wie auch die Pandemie, macht sich natürlich auch die bestehende Energiekrise bei uns und in unseren Studios bemerkbar“, sagt Pierre Geisensetter, Kommunikationsleiter von McFit.

Die bestehende Energiekrise macht sich auch in den McFit-Studios bemerkbar, sagt deren Kommunikationsleiter Pierre Geisensetter. © McFit
„Unsere kürzlich umgesetzte Preisanpassung ist bereits eine Reaktion auf die steigenden Betriebskosten.“ Auch dort kostet eine klassische Mitgliedschaft momentan 24,95 Euro.
Keine Beitragserhöhung bei Fit X und John Reed
Bei Fit X ist man mit 24 Euro im Monat dabei – Ende 2021 wurden dort zuletzt die Mitgliedsbeiträge erhöht. „Aktuell arbeiten wir daran, unseren Studiobetrieb so gut wie möglich auf die veränderten Umstände in diesem Herbst und Winter vorzubereiten“, heißt es auf Anfrage seitens des Unternehmens.
Ein abteilungsübergreifendes Team prüfe im Detail, welche Möglichkeiten sich zum Energiesparen anbieten. Die wohl wichtigste Info für Mitglieder: „Zum jetzigen Zeitpunkt planen wir nicht, unsere Mitgliedsbeiträge zu erhöhen. Wir hoffen, dass wir diesen Kurs trotz Inflation und steigenden Energiekosten beibehalten können.“
Auch bei John Reed Fitness, wovon es ein Studio an der B1 gibt, sei aktuell keine Preiserhöhung für Mitglieder geplant. Es sei jedoch bereits eine Taskforce gebildet worden, um sich bestmöglich vorzubereiten und alle Aspekte, die mit der Energiekrise einhergehen, zu beleuchten, teilt das Unternehmen mit. Die normale Mitgliedschaft kostet hier 30 Euro.
1995er Jahrgang, in Bochum geboren. Seit 2016 bei den Ruhr Nachrichten. Von da an verschiedene Abteilungen durchlaufen. Mittlerweile überwiegend in der Dortmunder Lokalredaktion aktiv.