
Patrick Arens, Vorsitzender des Dortmunder Schaustellervereins Rote Erde, macht sich über die Folgen der Energiespar-Verordnung für den Weihnachtsmarkt Gedanken. © Montage Schütze
Energiekrise und Inflation: Schausteller-Chef nennt erste Folgen für Dortmunder Weihnachtsmarkt 2022
Dortmunder Weihnachtsmarkt
Welch Folgen haben die Energiespar-Vorgaben des Bundes für den Riesen-Weihnachtsbaum auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt? Schausteller-Sprecher Patrick Arens nennt eine mögliche Konsequenz.
Auf repräsentative Beleuchtungen sollen die Städte verzichten, um Strom zu sparen - so fordert es eine neue Verordnung des Bundes. Das hat bereits Folgen für die Fassaden zahlreicher öffentlicher Gebäude von Florianturm über Stadthaus bis U-Turm, die nicht mehr angestrahlt werden. Doch was heißt das für den größten Weihnachtsbaum der Welt in der Dortmunder Weihnachtsstadt?
Verzichtet werden soll auf ihn nicht und auch nicht auf eine angemessene Beleuchtung, stellt Schausteller und Weihnachtsstadt-Organisator Patrick Arens klar.
Arens beruft sich dabei auf eine Passage in der Verordnung, nach der „kurzzeitige Beleuchtungen bei Kulturveranstaltungen und Volksfesten“ ausgenommen sein sollen.
Hälfte der Beleuchtungszeit eingespart
Trotzdem bleiben die Energiespar-Vorgaben des Bundes für den Weihnachtsmarkt Dortmund 2022 nicht ohne Folgen. „Wir werden nachts die Beleuchtung am Baum ausmachen“, kündigt Arens in einem Interview mit unserer Redaktion an. Damit werde man etwa die Hälfte der Zeit einsparen. Das gelte auch für den Lichterboulevard im Bereich Kampstraße, der im vergangenen Jahr Premiere hatte.
Patrick Arens, der an diesem Mittwoch (14.9.) mit dem Cityring der Dortmunder Innenstadt-Kaufleute ausgezeichnet wird, verwies darauf, dass Weihnachtsstadt und Weihnachtsbaum schon seit einigen Jahren mit Ökostrom versorgt und mit energiesparenden LED-Lichtern beleuchtet werden.
Umstellung auf energiesparende LED
„Wir haben die Weihnachtsbaum-Beleuchtung schon 2016 auf LED umgestellt“, sagte Arens. „Der Baum hat früher fast 54.000 kw/h während der gesamten Weihnachtszeit verbraucht, jetzt noch knapp 8500 kw/h.“
Umweltbewusstsein wollen die Weihnachtsstadt-Organisatoren auch auf anderem Wege zeigen. So soll ein mit anderen großen Weihnachtsmärkten entwickeltes Christmas-Ticket Ruhr zur Anreise mit Bus und Bahn bewegen.
Erstmals wird es in der Dortmunder Weihnachtsstadt auch einen Fair-Trade-Bereich mit mehreren Händlern geben. „Wir wollen schauen, dass wir da auch neue Märkte erschließen“, sagte Arens.
Der Schausteller-Sprecher rechnet wegen der steigenden Energiekosten aber auch mit höheren Preisen auf dem Weihnachtsmarkt. „Generell kam man sagen, dass wir Preissteigerungen haben zwischen 10 und 15 Prozent – von Karussellfahrten bis Bratwurst. Aber es ist klar, dass es für Familien erschwinglich bleiben muss“, erklärt Arens.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
