Beim Treffen mit Marktmeister Reiner Gallen am Freitag (21.2.) war die City-Toilette außer Betrieb. Vor allem wegen des schlimmen Geruchs drinnen wünschen sich Gallen und die Markthändler eine neue Toilette. © Beate Dönnewald
Ekel-Klo
Empörung über City-Toilette: „Die stinkt wie ein Plumpsklo“
Die Markthändler haben die Nase voll: Der üble Geruch in der City-Toilette auf dem Marktplatz stinkt ihnen schon lange. Die Redaktion hat auch mal geschnuppert.
Der erste Gedanke ist: Flucht. Nichts wie weg hier. Doch stattdessen schließt sich automatisch die Tür und man ist allein – miit einem beißenden Geruch. Eindeutig Urinstein.
Der Besuch in der City-Toilette am Marktplatz in Marten an der Barichstraße fällt kurz aus. Das Einatmen fällt schwer. Also: Luft anhalten, rasch drei, vier Fotos machen, dann „Tür auf“ drücken und mit einem großen Schritt nach draußen flugs eine Prise Frischluft tanken.
„Die stinkt wie ein Plumpsklo“
„Die stinkt wie ein Plumpsklo“, sagt Markthändlerin Gisela Pfänder über die City-Toilette. Jeden Donnerstag ist Wochenmarkt in Marten, jeden Donnerstag muss die Mitarbeiterin der Fleischerei Dasenbrock deshalb in diese „Höhle der Geruchsbelästigung“.
Optisch könnte man der City-Toilette noch die Note ausreichend geben. Aber ihr Geruch ist so beißend, dass man sofort flüchten möchte. © Beate Dönnewald
Marktzeit ist von 6 bis 14 Uhr – in dieser Zeit suche sie das miefende Örtchen mehrfach auf, so Pfänder. Aber immer mit Desinfektionsmittel und eigenem Toilettenpapier, betont sie.
Der Gestank, sagt die Fleischerei-Fachverkäuferin, sei wirklich unzumutbar, als extrem dreckig empfinde sie den kleinen Raum aber nicht. Die Toilette reinige sich nach jeder Nutzung ja automatisch, außerdem beobachte sie regelmäßig eine Reinigungskraft.
Der Seifenspender sei öfter mal leer, bemängeln die Markthändler. © Beate Dönnewald
Manchmal liegen Bierflaschen und Tabakkrümel auf dem Boden
„Manchmal liegen aber auch Bierflaschen und Tabakkrümel auf dem Boden“, so Gisela Pfänder. „Gelegentlich“, wirft ihre Kollegin ein, „ist das Toilettenhäuschen auch außer Betrieb und der Seifenspender leer“.
Gisela Pfänder von der Fleischerei Dasenbrock vergleicht den Gestank in der City-Toilette mit dem eines Plumpsklos. © Beate Dönnewald
Luft anhalten und beeilen: So übersteht Daniela Lindner-Fernholz vom Hofladen Landpartie aus dem Sauerland den ungeliebten Besuch in der City-Toilette. Gelegentlich ziehe sie das WC im Lotto-Büdchen an der Martener Straße vor. „Der Weg ist halt etwas weiter.“
Im Sommer ist der Gestank noch schlimmer
Für dieses Alternativ-Klo ist auch Fischverkäuferin Petra Grabe aus Bochum dankbar. „Es wirklich nett vom Jürgen, dass wir seine Toilette nutzen dürfen.“ An den Gestank in der City-Toilette habe sie sich mittlerweile gewöhnt. „Anfangs war ich aber schon erschrocken“, räumt sie ein.
"Luft anhalten und beeilen": Nur so könne man die Nutzung der City-Toilette überleben, sagt Daniela Lindner-Fernholz vom Hofladen Landpartie aus dem Sauerland. © Beate Dönnewald
Lisa Tigler vom gleichnamigen Gebäck- und Fruchtaufstrich-Stand denkt schon mit Grauen an den Sommer: „Je wärmer es wird, desto intensiver wird der Gestank“, erzählt sie. Auch manche Kunden seien deswegen genervt, berichtet Kerstin Lehrke vom Blumenstand Vossen.
Die Politik soll nun helfen
Das unappetitliche Thema hat mittlerweile auch die Politik erreicht. Marktmeister Reiner Gallen bat kürzlich die Bezirksvertretung (BV) Lütgendortmund um Hilfe. Er wolle die Attraktivität des Wochenmarkts verbessern und die Toilette sei nun mal ein vorgeschriebener Bestandteil des Marktes.
Auch Kunden beschwerten sich bei ihr über den Zustand der City-Toilette, sagt Blumenverkäuferin Kerstin Lehrke von Blumen Vossen. © Beate Dönnewald
„Die Toilette ist fast 30 Jahre alt. In jedem Haushalt wird die Toilette nach einer solchen Frist saniert. Bei öffentlichen Toiletten sollte es erst recht geschehen“, schreibt Gallen an die BV.
Unterstützung durch die Politik wäre „Wirtschaftsförderung im Kleinen“
Auch die Eltern des benachbarten und gut besuchten Spielplatzes würden sich darüber sicherlich freuen. Eine Unterstützung durch die Politik wäre „Wirtschaftsförderung im Kleinen“. Der Zeitpunkt sei günstig, so Gallen. „Denn Ende des Jahres läuft der Vertrag mit der Firma Wall aus.“
Fischverkäuferin Petra Grabe ist froh, dass sie manchmal auch die Toilette des Lotto-Büdchens an der Martener Straße nutzen darf. © Beate Dönnewald
Eine Anfrage bei der Firma Wall brachte keine Klärung: „Leider können wir aufgrund einer derzeit laufenden Ausschreibung keine detaillierten Auskünfte geben“, schreibt Pressereferent Christian Knappe.
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