Die Geschichte ging im April 2023 durch die Medien. Ein kleines geflügeltes Nashorn, das zur Erinnerung an einen verstorbenen Jungen aufgestellt worden war, wurde von Unbekannten gestohlen. Eine miese Tat, die in ganz Dortmund für Empörung sorgte. Die Kita erstattete Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei. Und die hat plötzlich – fast ein Jahr später – Hinweise, wer das „Erinnerungs-Nashorn“ gestohlen haben könnte.

Denn das Nashorn ist wieder da. Nach einem anonymen Tipp aus der Bevölkerung konnten Beamte die weiße Statue im Garten einer Familie im Dortmunder Süden sicherstellen. „Die Polizisten kamen am Montagmorgen zu uns und fragten, ob wir unser Nashorn noch vermissen“, erzählt Luisa Mensing, Leiterin der Awo-Kindertagesstätte an der Aplerbecker Straße.
Die Beamten waren wohl zunächst ein wenig irritiert, denn vor der Kita stand ein neues Nashorn. Doch das wurde von Sponsoren gestiftet und von den Kita-Kindern selbst gestaltet, nachdem das erste Nashorn gestohlen worden war. Das Original war damals noch verschwunden. „Die Polizei sagte, sie hätte einen Hinweis bekommen und würde dem nachgehen“, erzählt Luisa Mensing.

Und tatsächlich: Wenige Stunden später kehrten die Beamten zurück – mit dem gestohlenen Nashorn im Gepäck. Das übrigens völlig unversehrt war. „Wir sind total glücklich und überrascht“, sagt die Kita-Leitung. „Wir werden jetzt mit den Kindern überlegen, was wir mit den beiden Nashörnern machen. Ob wir sie zusammen aufstellen oder jedes an einen anderen Ort“, so Mensing.

Doch wie geht die Geschichte nun weiter? „Es besteht ein Anfangsverdacht wegen Diebstahls oder Hehlerei“, sagt Polizeisprecher Gunnar Wortmann. Denn ob die Familie, bei der das Nashorn im Garten gefunden wurde, etwas mit dem Diebstahl zu tun hat oder ob sie auf anderen Wegen an das Nashorn gekommen ist, sei noch unklar. „Aber wir haben jetzt einen Ermittlungsansatz“, sagt Wortmann.
Sollte das Nashorn gekauft worden sein, müsse man sich trotzdem fragen, woher es stammt. Zumal es eine persönliche Widmung habe. „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, so Wortmann. Nun müsse man sehen, was die weiteren Ermittlungen ergeben.