Immer wieder beklagen Dortmunder sich über das Nachtleben in Dortmund. Und klar, die Glanzzeiten, in denen der Ostwall dem „Bermuda Dreieck“ in Bochum ähnelte, sind lange vorbei. Wer heutzutage durch das Ostwallviertel streift, kann sich nicht vorstellen, dass hier mal Dortmunds großes Ausgehviertel war.
Verschiedene Akteure wollen dem Dortmunder Nachtleben frischen Wind einhauchen. So startet zum Beispiel bald der „Sinners“-Nachfolger „SNRS“ mit einer neuen Partyreihe durch, bei der die Gäste das komplette Wochenende durchfeiern können. Auch andere haben Ideen. So will das Restaurant Emil Grill & Meer im U-Turm demnächst mit einer außergewöhnlichen Gastro-Idee an den Start gehen, die auch mit dem Moog zusammenhängt.
Gastronomie für Nachteulen
Viele Restaurants schließen gegen 22 Uhr, auch Kneipen haben oft nicht mehr so lange auf, wie früher. Hier will das Emil ansetzen. Das Restaurant im Gewölbekeller des U-Turms ist für seine edlen Steaks und ein gehobenes à-la-carte-Menü bekannt. Am 7. März startet das „Emil Grill & Meer“ eine ungewöhnliche Aktion, die neue und gerne junge Kunden anlocken soll. „Emil‘s Late Kitchen“ serviert ein spezielles Menü, das erst ab 21 Uhr verfügbar ist. Für 39 Euro gibt es jeden Freitag und Samstag ein Rundum-Paket für Nachteulen:
- Aperol Spritz zur Einstimmung
- Hauptgericht nach Wahl – zum Beispiel Trüffelpasta (wahlweise mit Rinderfiletspitzen) oder Premium-Burger
- Dessert für den süßen Abschluss
- Espresso Martini für den Übergang in die Nacht
- Freier Eintritt im MOOG – dem Club eine Ebene höher
Normalerweise würde dieses Menü 58 Euro kosten.

Fine Dining trifft Partynacht
„Ein edles Dinner, erstklassige Drinks und danach tanzen – und das alles an einem Ort. Dortmund hatte bisher keine solche Kombination aus Fine Dining und Clubbing“, sagt Thomas Pieper von panUrama GmbH, die beide Locations sowie den Brauturm betreibt. Das Dortmunder Nachtleben könne eine Auffrischung gebrauchen, so Pieper, daher sei diese Idee entstanden.
Viele Kunden kämen schon um 18 Uhr zum Essen, „spätabends ist dafür wenig los. Wir können uns gut vorstellen, dass gerade junge Leute gerne auch später kommen würden, aber nach 21 Uhr wenig Möglichkeiten in Dortmund haben.“ Eine „Night Kitchen“, also eine Küche bis spätabends oder bis in die Nacht, bieten nur wenige Restaurants in der Region an.
Ganz neu ist die Idee nicht. In Dortmund gab es im Brückviertel der 80er Jahre viele Nachtrestaurants und -cafés, in denen es dort, wo jetzt Imbisse die Straßen säumen, gutes Essen zu später Stunde gab. Bis mitten in der Nacht konnten Gäste dort speisen und danach eine der Diskotheken in der Umgebung besuchen. Auch die Szene im Brückviertel hat sich seitdem stark verändert.