Der Golfclub Dortmund muss seinen umstrittenen Elektrozaun am Golfplatz in Syburg abbauen. Das haben die Mitglieder der Bezirksvertretung Hörde in ihrer Sitzung am Dienstag (8.11.) einstimmig beschlossen.
Die Lokalpolitikerinnen und -politiker fordern die zuständigen Fachbereiche der Stadt auf, dem Golfclub bis zum 31. Dezember 2022 den Abbau des Zauns und die Wiederherstellung des Wegerechts zur Auflage zu machen. Die vom Club aufgestellten „Betreten verboten“-Schilder sind abzubauen und durch Schilder mit dem Hinweis auf die Gefahr durch fliegende Golfbälle zu ersetzen.
„Wir sind lange genug verarscht worden“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Werner Sauerländer zum Antrag seiner Fraktion. Es sei ewig geredet und verhandelt worden, und die ganze Zeit über stehe der Zaun, der dort eigentlich nicht stehen dürfte. „Der Golfclub lässt alles so, wie es ist, in der Hoffnung, dass irgendwann niemand mehr darauf achtet.“
Verwaltung soll klare Kante zeigen
Die Verwaltung soll dem Golfclub jetzt klare Kante zeigen, der BV-Beschluss mit der sportlichen Fristsetzung soll dafür Rückenwind geben. Für Werner Sauerländer ist die Sache klar: „Der Zaun muss abgebaut werden, denn er ist so nicht genehmigungsfähig. Er wurde ohne Genehmigung widerrechtlich erstellt.“
Er verweist auf den Pachtvertrag mit der Stadt Dortmund (der der Redaktion vorliegt), nach dem der Pächter „bauliche Anlagen, gleich welcher Art, auf dem gesamten Pachtgelände“ nur mit Einwilligung der Stadt als Verpächterin errichten darf.
Der Golfclub habe zudem „entgegen den Bestimmungen der Naturschutzgesetze“ sowie den entsprechenden „Regelungen des Landschaftsplans der Stadt Dortmund“ gehandelt.

Weitere Verhandlungen könnten sich Jahre hinziehen, fürchten die Hörder Politiker. Auf Kompromissvorschläge, zuletzt in Form eines Ergänzungsvertrags von Mai 2022, ging die Clubleitung nicht ein und ließ Bedenkzeiten und Fristen verstreichen.
„Wir sind komplett im Dunkeln gelassen worden, und der Zaun steht weiterhin“, so Werner Sauerländer. „Auf der Golfclubseite ist kein Entgegenkommen erkennbar. Deshalb muss jetzt langsam mal etwas passieren.“ Er hält fest: „Es wäre schön, wenn der Zaun bald – möglichst bis Ende des Jahres – verschwindet.“
Schneller Abbau gefordert
Der zügige Abbau sei im öffentlichen Interesse. „Den Anwohnern des Wannebachtals und den vielen Naturfreunden, die sich für (...) eine Offenhaltung des Geländes eingesetzt haben, ist nicht zu vermitteln, dass das Gelände nun schon seit zwei Jahren teilweise und seit einem Jahr gänzlich rechtswidrig abgesperrt ist.“
Auch bei den übrigen Fraktionen in der BV, die lange Zeit auf einen Kompromiss gehofft hatten, ist die Toleranzschwelle nun offenbar überschritten. „Ich unterstütze den Antrag der SPD und das mit dem Verarscht-worden sehe ich genauso“, sagte Hartmut Schulze-Velmelde von den Grünen.

Prof. Thomas Goll, CDU, fand weniger drastische, aber doch deutliche Worte: „Auch ein Golfclub ist kein rechtsfreier Raum und hat sich an geltendes Recht zu halten. Es geht nicht, dass man hier über eine Strecke versucht, Dinge auszusitzen.“
Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock (CDU) stimmte als einziger nicht für den Antrag der SPD, er enthielt sich bei der Abstimmung. „Ich unterstütze den Antrag zum Zaun, nicht aber den zum Wegerecht. Das sehe ich etwas anders“, sagte er.
Er kündigte an, noch einmal den Kontakt mit dem Golfclub aufnehmen zu wollen. Laut demokratischem Beschluss dürfte das an der Entscheidung zum Rückbau des Zauns aber nichts ändern. Thomas Goll hatte vorab bereits zu Protokoll gegeben: „Wir wollen keine aufschiebende Wirkung.“
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