Sie kennen sich schon seit zehn Jahren, zusammen sind sie aber erst seit drei: Ibrahim Fawaz (30) und Hanin Maarouf (26) haben sich am Freitag (21.7.) in Dortmund das Ja-Wort gegeben. Erst durch die Explosionskatastrophe vom August 2020 im libanesischen Beirut sind die beiden ein Paar geworden. Am Tag ihrer Trauung erzählen die beiden ihre Geschichte.
Kennengelernt, erzählt der frische Bräutigam, hat sich das Paar durch eine gemeinsame Freundin. Das war 2013 im Libanon. Ibrahim, selbst halber Libanese, war damals zu Besuch in seiner Heimat – aufgewachsen ist der 30-Jährige in Deutschland. Zwischen Ibrahim und Hanin entstand eine Freundschaft – zunächst. Die beiden sahen sich immer wieder, wenn Ibrahim das Land seiner Wurzeln besuchte.
Am 8. August des Jahres 2020, vielen wird es noch in Erinnerung sein, kam es in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu einer verheerenden Explosion. Durch ein Feuer in einem Lagerraum am Hafen der Stadt gingen über 2500 Tonnen Ammoniumnitrat in die Luft. Nach Angaben der Regierung starben mindestens 190 Menschen. Mehr als 6500 wurden verletzt.
Enger Kontakt durch Explosionskatastrophe
In Sorge, erzählt Ibrahim, schrieb der heute 30-Jährige seiner Freundin Hanin. Er wollte sich erkundigen, ob es ihr und ihrer Familie gut gehe. Danach waren die beiden immer enger in Kontakt. „Wir haben immer mehr miteinander geschrieben“, erzählt Ibrahim. Das nächste Mal, als der Dortmunder in den Libanon reiste, waren die beiden ein Paar.
Für den Antrag hat sich Ibrahim etwas ganz besonders ausgedacht. „Ganz romantisch“, sagt das Paar, hat er in den libanesischen Bergen ein schönes Chalet gemietet. Ibrahims Bemühungen haben sich gelohnt: Hanin sagte „ja“.

Fernbeziehung
Endgültig vereint war das Paar dann aber noch immer nicht. Verlobt, aber in einer Fernbeziehung lebend, kümmerten sich Ibrahim und Hanin um den Visumantrag für die 26-jährige Libanesin. „Letzte Woche war dann alles geschafft und ich konnte sie endlich zu mir nach Deutschland holen“, sagt Ibrahim. Hier will das Paar auch die gemeinsame Zukunft verbringen.
Bei der Trauung beim Standesamt im alten Stadthaus sind nur einige Angehörige dabei. „Wir wollen nochmal richtig feiern. Dann aber mit unseren beiden Familien im Libanon“, sagt Ibrahim. Wann genau, das weiß das frisch verheiratete Paar aber noch nicht.
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