Kampf gegen Rechts
Ein Mann mit Rathaus-Erfahrung wird Beauftragter für Vielfalt, Toleranz und Demokratie
Nach zwölf Jahren im Amt gibt Hartmut Anders-Hoepgen das Amt des städtischen Beauftragten für Vielfalt, Toleranz und Demokratie auf. Sein Nachfolger ist in Dortmund wohlbekannt.
Manfred Kossack übernimmt im Auftrag von Oberbürgermeister Ullrich Sierau das Amt des Beauftragten für Vielfalt, Toleranz und Demokratie von Hartmut Anders-Hoepgen. © Oliver Volmerich
Oberbürgermeister Ullrich Sierau sieht Dortmund als Hochburg in der Bekämpfung von Rechtsextremismus. Mit dazu beigetragen hat die im Rathaus angesiedelte Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Die bekommt jetzt eine neue Spitze.
Auf den Kirchenmann Hartmut Anders-Hoepgen, der zwölf Jahre als Beauftragter ehrenamtlich im Einsatz war, folgt zum 1. März ein Rathaus-Mann: Manfred Kossack ist als Arbeitsdirektor bei DSW21 und DEW21 frisch in den Ruhestand gegangen. Jetzt übernimmt er das Ehrenamt im Rathaus.
Im Dienst der Stadt
Es ist gewissermaßen eine Rückkehr. Denn Kossack war lange Zeit im Dienst der Stadt, hat unter dem damaligen Stadtrat Erich Rüttel sogar an der Etablierung der Ausstellung über Widerstand und Verfolgung in der NS-Zeit in Dortmund mitgearbeitet.
Als Fraktionsgeschäftsführer der SPD hat Kossack im Rathaus Akzente gesetzt, bevor er Chef des Flughafens und schließlich doppelter Arbeitsdirektor bei den Stadttöchtern DSW/DEW wurde.
Frisch im Ruhestand ist er für Oberbürgermeister Ullrich Sierau der ideale Nachfolger von Hartmut Anders-Hoepgen als Sonderbeauftragter für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. „Er ist bestens vernetzt und bekannt und kann koordinieren“, stellt Sierau fest.
Nahtloser Übergang
Wichtig sei ihm auch der nahtlose Übergang in der Arbeit. „Die Stelle ist zu bedeutsam, als dass wir ein Vakuum über mehrere Monate hinnehmen könnten“, sagt Sierau. Weil er selbst aber Ende Oktober als Oberbürgermeister in den Ruhestand geht und sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin noch nicht feststeht, ist die Aufgabe für Manfred Kossack erst einmal auf ein Jahr begrenzt.
Kossack selbst sieht die Übernahme des Ehrenamts als ehrenvolle Aufgabe. Es gehe darum, die gesamte Stadtgesellschaft zu aktivieren, erklärte der 66-Jährige.
Breite Unterstützung
Und er bekommt dafür breite Unterstützung. Von vielen Vertretern, die in die Arbeit der Koordinierungsstelle eingebunden sind, gab es vorab viel Lob - angefangen vom DGB bis zum Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus. „Wir sind überzeugt, dass Manfred Kossack die erfolgreiche Arbeit von Hartmut Anders-Hoepgen fortsetzen kann“, erklärt Leonard Chraga als Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde.
Friedrich Gnad vom Runden Tisch für Toleranz und Verständigung in Dorstfeld ist die Kontinuität bei der Arbeit des Sonderbeauftragten sehr wichtig. Aber er hat auch Wünsche: „Wir müssen uns viel breiter aufstellen und als Zivilgesellschaft noch mehr engagieren“, erklärt Gnad.